Julius Bär-CEO Boris Collardi erhält für 2015 Lohn von 6,16 Mio CHF
Boris Collardi, CEO Julius Bär Gruppe. (Bild: Julius Bär)
Zürich – Boris Collardi, der Chef der Bank Julius Bär, hat 2015 ein Gesamtsalär von 6,2 Mio CHF erhalten. Das sind über 400’000 CHF mehr als im letzten Jahr. Die gesamte Chefetage kostete die Bank 17,2 Mio, 1,5 Mio weniger als 2014.
Geschmälert wurde der Betrag durch die Rückstellung für den US-Steuervergleich, wie dem am Montag veröffentlichten Vergütungsbericht des Instituts zu entnehmen ist. Insbesondere wurden die variablen Gesamtsaläre um 10% gekürzt.
Der Lohn des Konzernchefs setzte sich aus einem Basissalär von 1,44 Mio zusammen. Damit stieg der Grundlohn lediglich um 20’000 CHF. 4,3 Mio waren variable Bestandteile, 475’000 CHF schliesslich flossen in die Pensionskasse. Insgesamt stieg Collardis Salär damit gegenüber dem Vorjahr um 7,6%.
Wie die Bank anmerkte, ist die Erhöhung im wesentlichen auf eine Zuteilung anfangs Jahr zurückzuführen, die in Übereinstimmung mit den Bestimmungen als Salär für 2015 und nicht für 2014 ausgewiesen werden muss. Die Geschäftsleitung erhält die variablen Lohnteile in sechs Tranchen verteilt über fünf Jahre.
Lohnkürzung nach GV-Entscheid
Nach einer Aktionärsrüge 2013 hatte die Bank Collardis Lohn um 0,8 Mio auf noch 5,9 Mio gesenkt. Die Generalversammlung hatte den Vergütungsbericht mit Zwei-Drittel-Mehrheit zurückgewiesen.
Obwohl das Votum nicht verbindlich war, setze Julius Bär den Rotstift an. Auch mit dem erneuten Lohnanstieg 2015 hat Collardi sein früheres Niveau noch nicht wieder erreicht.
Der Verwaltungsrat wurde mit insgesamt 2,7 Mio CHF bedacht. Sein Präsident Daniel Sauter erhielt davon 1,05 Mio, 50’000 CHF weniger als im Vorjahr. Das Gesamthonorar des Verwaltungsrats sank um rund 100’000 CHF. Im Julius-Bär-Aufsichtsgremium sitzen acht Mitglieder. Ehrenpräsident Raymond Bär erhielt 103’000 CHF.
Das Gesamthonorar des Aufsichtsgremiums sinkt in der neuen einjährigen Amtsperiode zwischen den Generalversammlungen um 10%, wie Julius Bär weiter mitteilte.
Julius Bär musste 2015 einen Gewinneinbruch von fast 70% auf 123 Mio einstecken. Hauptgrund war eine Strafe von rund einer halben Milliarde für die Beilegung des Steuerstreits mit den USA. Die verwalteten Vermögen stiegen indessen um 3% trotz negativer Währungseffekte. (awp/mc/upd/ps)