Zürich – Asien ist eine wichtige Säule im Wachstum von Julius Bär. Diese Ansicht vertritt CEO Bernhard Hodler, der seit November bei der Privatbank an der Spitze steht, in einem Interview mit der «The Economic Times». «Ich sehe auch Chancen in Südamerika», sagte er. Man habe aber in der Vergangenheit das Wachstum des asiatischen Marktes eingefahren und wolle dies auch weiterhin tun.
Gerade Indien sei ein Kernmarkt für Julius Bär. Es gebe viele reiche potenzielle Kunden und entsprechende Nachfrage nach Investmentberatung. Hodler rechnet mit weiteren Neugeldzuflüssen, besonders wenn sich die Lage weiter stabilisiere. Ein starker Blick sei auf die anstehenden Wahlen in Indien gerichtet.
Kunden wollen sich vor höherer Volatilität schützen
Generell diversifizierten sich die Kunden stärker, da sie sich vor der wieder etwas höheren Volatilität schützen wollten. «Man hat gesehen, dass die Märkte auch sehr schnell stark nach unten fallen können, gerade bei aufkommenden geopolitischen Risiken», so Hodler. Aus fundamentaler Sicht sieht er allerdings durchaus weiteres Potenzial für die Aktienmärkte.
Eine Herausforderung bleibe allerdings das Ende der ultra-expansiven Notenbankpolitik. «Das wird nicht leicht, denn die Menge an Liquidität, die in das System gepumpt wurden, ist sehr hoch.» Europa dürfte sich mit der Normalisierung etwas mehr Zeit lassen. «In den USA könnten allerdings die Steuerreform und Infrastrukturinvestitionen von Donald Trump zu einer Überhitzung der Wirtschaft führen, so dass das Fed zu einer Überreaktion gezwungen werden könnte.» (awp/mc/pg)