Julius Bär geht von baldiger Einigung im US-Steuerstreit aus
Boris Collardi, CEO Julius Bär. (Foto: Julius Bär)
Zürich – Die Privatbank Julius Bär rechnet in absehbarer Zeit mit der Beilegung des US-Steuerstreits. «Wir arbeiten weiterhin eng mit den US-Behörden zusammen und sind grundsätzlich für ein Settlement bereit», sagte Konzernchef Boris Collardi laut Redetext am Mittwoch auf der Generalversammlung.
«Wir sind zuversichtlich, dass diese Steuerangelegenheit der Vergangenheit in absehbarer Zeit bereinigt werden kann.» Zuletzt hatte sich der Vermögensverwalter eher vage geäussert. Der Zeitpunkt einer Einigung hänge praktisch ausschliesslich vom US-Justizministerium ab, hatte Collardi noch im Februar gesagt. Julius Bär ist eines von 14 Schweizer Instituten, gegen die die Amerikaner Verfahren wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung eingeleitet haben. Sie werfen der Bank vor, ein Geschäftsmodell entwickelt zu haben, mit dem reiche Amerikaner Schwarzgeld bei der Bank verstecken konnten.
Aktionäre folgen dem Verwaltungsrat
Die Aktionäre folgten mit ihren Voten den Anträgen des Verwaltungsrats und hiessen alle Traktanden und Anträge des Gremiums gut. Neben der Annahme des Vergütungsberichts per Konsultativabstimmung haben die Eigentümer des Vermögensverwalters unter anderem auch der Verwendung des Bilanzgewinns und der Ausschüttung zugestimmt. Dabei werden 133 Mio CHF aus «Reserven aus Kapitaleinlagen» bezahlt. Dies entspricht einer Ausschüttung von 0,60 CHF pro Namenaktie und erfolgt am 16. April.
Überarbeitetes Vergütungssystem
Im Vorjahr hatten die Aktionäre den Vergütungsbericht noch abgelehnt. In der Folge hat der Verwaltungsrat das Vergütungssystem der Gruppe überarbeitet. «Als Antwort auf die Ablehnung des letztjährigen Vergütungsberichts, sei das Vergütungssystem von Grund auf überarbeitet worden», sagte der für ein Jahr wiedergewählte Verwaltungsratspräsident (VRP) Daniel Sauter laut Redetext. Im Kern des neuen Vergütungssystems steht laut Sauter die verbesserte Transparenz, eine klare Verbindung zur Leistung und ein Element zur längeren Aufschiebung von variablen Vergütungen.
Für die Dauer von einem Jahr wurden die Verwaltungsratsmitglieder Daniel Sauter (VPR), Gilbert Achermann, Andreas Amschwand, Heinrich Baumann, Claire Giraut, Gareth Penny und Charles Stonehill wiedergewählt. Leonhard Fischer trat nicht mehr zur Wiederwahl an. (awp/mc/pg)