Zürich – Die Privatbank Julius Bär ist gut in das neue Jahr gestartet und hat in den ersten vier Monaten die verwalteten Vermögen weiter gesteigert. Dabei profitierte sie von anhaltenden Neugeldzuflüssen wie auch von einem festeren US-Dollar. Zudem verzeichnete das Zürcher Finanzinstitut zunehmende Kundenaktivitäten. Am Aktienmarkt können sich die Julius Bär-Titel dem Abwärtstrend dennoch nicht entziehen.
Die von der Privatbanken-Gruppe verwalteten Vermögen beliefen sich per Ende April 2018 auf 401 Milliarden Franken, womit sie um 13 Milliarden höher ausfielen als noch zum Jahresende 2017. Erstmals habe die Gruppe bei den verwalteten Vermögen die Grenze von 400 Milliarden überschritten, betont die Julius Bär-Gruppe in ihrem am Mittwoch publizierten «Interim Management Statement».
Die Netto-Neugeldzuflüsse lagen gemäss den Angaben annualisiert bei «über 5 Prozent». Starke Zuflüsse seien von Kunden mit Domizil Europa, Schweiz und Asien verzeichnet worden, die 2016 und 2017 eingestellten Kundenberater hätten weiterhin einen «substanziellen Beitrag» geliefert, so die Bank Bär. Die Neugeldzuflüsse lagen damit innerhalb der Zielbandbreite der Bank von 4 bis 6 Prozent der verwalteten Vermögen, verlangsamten sich aber gegenüber dem starken Anstieg von Jahr 2017 (+6,6 Prozent) wieder etwas.
Kostensituation verbessert
Vor allem im Januar und in geringerem Masse im März verzeichnete der Vermögensverwalter eine Zunahme der Kundenaktivitäten, die sich sowohl im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft wie auch im Handelsgeschäft auswirkte. Entsprechend konnte das Institut auf den verwalteten Vermögen mehr Ertrag erwirtschaften: Die Bruttomarge belief sich in der Berichtsperiode auf 93 Basispunkte (BP), entsprechend einer Verbesserung um 5 BP gegenüber dem zweiten Halbjahr 2017.
Auch bei der Kostensituation vermeldete Julius Bär klare Verbesserungen: Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich auf einen Wert «knapp unter 67%». Damit lag die Kennzahl wieder innerhalb des mittelfristigen Zielbereichs, nachdem sie in den letzten Jahren wegen der Anstellung neuer Kundenberater stets zu hoch ausgefallen war.
Neue IT-Plattform in Asien eingeführt
Fortschritte vermeldet das Institut bei der Einführung seines neuen Kernbankensystems. Die auf der Bankensoftware Temenos T24 basierende Plattform sei Ende März 2018 in den beiden Buchungszentren Singapur und Hongkong implementiert worden. Im vergangenen Jahr war die Plattform bereits in Luxemburg in die globale IT-Umgebung der Gruppe integriert worden.
Obwohl der Vermögensverwalter mit den vorgelegten Ergebnissen die Erwartungen der Analysten erfüllen konnte, geben die Julius Bär-Aktien am Mittwochmittag am insgesamt rückläufigen Schweizer Aktienmarkt (SMI -1,3%) mit einem Minus von 1,9% auf 61,98 Franken überdurchschnittlich nach. Am Markt wurde darauf verwiesen, dass die Titel in den vergangenen Wochen gerade in Erwartung positiver Ergebnisse bereits gut gelaufen seien, einige Analysten verwiesen auch auf die sich gegenüber 2017 wieder etwas abschwächenden Nettoneugeld-Zuflüsse. (awp/mc/ps)