Julius Bär hält Mehrheit am brasilianischen Vermögensverwalter GPS
Boris Collardi, CEO Julius Bär Gruppe. (Bild: Julius Bär)
Sao Paulo – Julius Bär hat die Mehrheit am brasilianischen Vermögensverwalter GPS übernommen. Mit dem Erwerb eines weiteren Anteils von 50% erhöht sich die Beteiligung von im Mai 2011 akquirierten 30 auf 80%. Die Erhöhung sei der nächste Schritt in einer bislang erfolgreichen Zusammenarbeit und unterstreiche das strategische Ziel von Julius Bär, in Brasilien ein führendes Vermögensverwaltungsgeschäft aufzubauen, teilte die Gruppe mit.
Die in São Paulo ansässige GPS Investimentos Financeiros e Participações sei profitabel und man gehe davon aus, dass die Transaktion 2014 einen tiefen einstelligen Beitrag zum adjustierten Gewinn pro Aktie der Julius Bär Gruppe leisten wird. Die Transaktion werde sich ausserdem mit rund 60 Basispunkten nur leicht auf die BIZ-Kernkapitalquote der Julius Bär Gruppe auswirken, wie es in der Mitteilung heisst.
GPS ist den Angaben nach mit verwalteten Vermögen von rund 15 Mrd BRL (rund 5,7 Mrd CHF) der grösste unabhängige Vermögensverwalter in Brasilien. Wie Julius Bär sei auch GPS auf Portfolioverwaltung und Anlageberatung für sehr wohlhabende Privatpersonen spezialisiert. Brasilien sei gleichzeitig einer der vielversprechendsten lokalen Märkte und der grösste Vermögensverwaltungsmarkt in Lateinamerika.
Partner bleiben an Bord
Aus Sicht der Bank Vontobel ist es «absolut entscheidend», ob die drei Gründungspartner von GPS dem Unternehmen verpflichtet bleiben. Julius Bär zufolge werden die derzeitigen Partner das Geschäft, welches in die Unternehmensstruktur und -kultur von Julius Bär integriert werden soll, weiterhin leiten. Leitende Mitarbeiter von Julius Bär sollen die Mehrheit im Verwaltungsrat der Gesellschaft stellen und zudem mit zwei Mitgliedern in die Geschäftsleitung von GPS einziehen, wie es hiess.
Ein Kaufpreis für den 50%-Anteil wurde nicht genannt. Die ZKB schätzt diesen auf unter 100 Mio CHF für AuM von rund 3 Mrd CHF. Die Belastung der Kernkapitalquote mit 60 Basispunkten sei verkraftbar, so der zuständige Analyst. (awp/mc/pg)