Julius Bär: Verwaltete Vermögen steigen auf 178 Mrd Franken

Boris Collardi

Boris Collardi, CEO Julius Bär.

Zürich – Der Vermögensverwalter Julius Bär hat die verwalteten Vermögen in den ersten vier Monaten des Jahres klar gesteigert. Das Institut profitierte dabei von einem anhaltenden Netto-Neugeldzufluss und einer positiven Marktentwicklung. Dies glich zusammen den negativen Währungseffekt mehr als aus.

Die verwalteten Vermögen (AuM) stiegen per Ende April 2012 auf 178 Mrd CHF von 170 Mrd per Ende Dezember 2011, wie die Privatbank mitteilt. Die gesamten Kundenvermögen, die auch die Custody-Vermögen einschliessen, nahmen auf 268 Mrd (258 Mrd) zu. Der annualisierte Netto-Neugeldzufluss übertraf in den ersten vier Monaten das mittelfristige Ziel der Gruppe von 4-6% leicht, nachdem das Wachstum im Jahr 2011 mit 6% bereits am oberen Rand des Zielbands gelegen hatte.

Wachstumsmärkte immer wichtiger
Zum Neugeldzufluss hätten die Wachstumsmärkte und das lokale Privatkundengeschäft in Deutschland besonders stark beigetragen, so Julius Bär. Hielten die regionalen Trends an, so könne der Anteil der verwalteten Vermögen von Kunden mit Domizil in den Wachstumsmärkten von derzeit etwas über einem Drittel bis ins Jahr 2015 auf mehr als die Hälfte ansteigen.

Kürzlich habe die Bank das Geschäft mit Kunden aus dem Mittleren Osten durch ein grösseres Team erfahrener Kundenberater weiter verstärkt, schreibt die Bank weiter. Gleichzeitig sei der Zugang zu Wealth-Management-Dienstleistungen für israelische Kunden mit der Eröffnung einer Vertretung in Tel Aviv im März ausgeweitet worden.

Bruttomarge unter 100 BP
Die Bruttomarge blieb im Berichtszeitraum allerdings leicht unter 100 Basispunkten (BP) und damit unter dem Niveau des Gesamtjahres 2011. Sie habe sich immerhin von den im letzten Quartal 2011 erreichten Tiefständen erholt, betont das Institut.

Die vermögensbasierte Komponente der Bruttomarge blieb im Vergleich zu 2011 «mehrheitlich stabil». Dagegen litt die Bruttomarge an der geringeren Kundenaktivität vor allem in den Bereichen Aktien und Devisen wegen des unsicheren Marktausblicks und auch der gesunkene Volatilität bei den Wechselkursen. Entsprechend gingen die transaktions- und handelsbasierten Komponenten der Bruttomarge zurück.

Cost-Income-Ratio wieder senken
Die Entwicklung des Betriebsertrags führte auch zu einer Verschlechterung der Cost/Income Ratio. Diese stieg auf «leicht über 70%» an, obwohl Julius Bär die Kostenbasis laut Mitteilung im Vergleich zur selben Periode 2011 gesenkt hat. Im Verlauf des Jahres 2012 will die Privatbank die Cost/Income-Ratio senken und hat dafür «eine Reihe von Massnahmen» eingeleitet.

Bei der Kapitalisierung übertrifft die Privatbank die eigenen Vorgaben weiterhin klar. Die BIZ Kernkapitalquote (Tier 1) betrug per Ende März 21,8%, die BIZ Gesamtkapitalquote lag bei 24,1%. Mittelfristig hat die Gruppe die Untergrenzen für die beiden Kennzahlen bei 12% respektive 16% vorgegeben. (awp/mc/pg)

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