Julius Bär dürfte 35-45 CHF je Sarasin-Aktie zahlen

Raymond Bär

Raymond Bär, VRP Julius Bär Gruppe.

Zürich – Im Übernahmekampf um die Basler Privatbank Sarasin soll die Zürcher Julius Bär der Mehrheitseignerin Rabobank einen Preis pro Aktie zwischen 35 und 45 CHF zahlen müssen. Der Verkauf sei aber weiterhin nicht unter Dach, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch, die sich dabei auf Informationen von Insidern beruft.

Bereits Anfang Woche hatte die ZKB den Übernahmepreis für Sarasin bei einem Preis von knapp 40 CHF je Aktie auf insgesamt rund 2,5 Mrd CHF für eine 100%-Beteiligung beziffert. Die «Basler Zeitung» (BaZ) hatte am Dienstag eine Kapitalerhöhung durch Julius Bär für die Finanzierung der Übernahme ins Spiel gebracht. Die Zürcher Bank habe rund 1 Mrd CHF zur Verfügung und wolle die fehlenden Mittel unter anderem durch eine Aktienemission mobilisieren, schrieb die «BaZ».

Potenzial für Kostensynergien «substanziell»
Die Bankanalysten der UBS gehen in einer Studie davon aus, dass Julius Bär bei einem Übernahmepreis von 39 CHF rund 900 Mio CHF an Kapital aufnehmen würde. Unter konservativen Annahmen wäre die Auswirkung einer solche Kapitalerhöhung auf den Gewinn pro Aktie (EPS) ihres Erachtens neutral. Für Julius Bär könnte eine Sarasin-Akquisition vor allem im derzeitigen Umfeld Sinn machen, meinen die UBS-Experten: Sie erachten das Potenzial für Kostensynergien als «substanziell».

Auch Raiffeisen ein möglicher Interessent
Neben Julius Bär ist bisher auch die Raiffeisenbank als Interessentin für eine Sarasin-Übernahme genannt worden. Die holländische Rabobank hat allerdings die Verkaufsabsichten für ihre Kontrollmehrheit an der Sarasin noch nicht offiziell bestätigt. Laut einem von Bloomberg zitierten niederländischen Bankanalyst habe die Rabobank aber das Gefühl, zuwenig Kontrolle auf die unter eigenem Namen operierende Sarasin ausüben zu können.

Sarasin-Aktien legen zu
Die Aktien der Bank Sarasin haben im Verlauf der letzten vier Wochen stark zugelegt und am Dienstag bei 35,10 CHF geschlossen. Julius Bär gingen am Dienstag mit 33,50 CHF aus dem Handel. Während die Übernahmeprämie bei Sarasin nach Ansicht der UBS-Analysten eingepreist ist, sei im Bär-Aktienkurs eine potenzielle Sarasin-Übernahme weder positiv noch negativ berücksichtigt. (awp/mc/pg)

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