Julius Bär einigt sich mit deutschen Behörden

Julius Bär einigt sich mit deutschen Behörden

Julius Bär-CEO Boris Collardi.

Zürich – Die Julius Bär Gruppe hat ein mögliches langwieriges Verfahren in Deutschland betreffend unversteuerter Vermögen abgewendet. Das Institut hat sich mit den deutschen Behörden auf eine einmalige Zahlung von 50 Mio EUR geeinigt. Damit wendet Julius Bär ein mögliches Verfahren wegen unversteuerter Vermögen von Kunden ab.

Julius Bär selbst habe den deutschen Behörden keine Informationen offengelegt, sagte CEO Boris Collardi am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Grundlage der Übereinkunft seien jene Daten gewesen, die den Behörden im Nachbarland zugespielt, beziehungsweise durch Selbstanzeigen von diesen erhoben worden seien.

Wachstum in Deutschland nicht gefährden
Deutschland ist gemäss Collardi ein wichtiger Wachstumsmarkt für Julius Bär. Die Bank habe das positive Momentum nicht durch ein langwieriges Verfahren unterbrochen wollen. Deshalb habe sich die Bank zur einmaligen Zahlung von 50 Mio EUR entschlossen, sagte der CEO weiter. Diese werden ins Resultat des ersten Halbjahres 2011 eingerechnet. Das Semesterergebnis werde mit etwa 50 Mio CHF, ergänzte Collardi.

Bank gibt sich gelassen
In der Öffentlichkeit zeigte sich die Bank Julius Bär bis anhin bezüglich der Berichte über eine CD mit gestohlenen Kundendaten gelassen. Es habe keinerlei Hinweise gegeben, dass das Institut von Datendiebstahl betroffen sei. Man könne dies aber auch nicht ausschliessen, hiess es.

Geht CS denselben Weg?
Ob die nun von Julius Bär getroffene Übereinkunft ebenfalls ein möglicher Schritt zur Vermeidung eines Verfahrens für die Credit Suisse sei, wollte ein CS-Sprecher des Instituts auf Anfrage von AWP nicht kommentieren. Die Schweizer Grossbank befindet sich in Deutschland ebenfalls im Visier der Behörden. Diese führten im vergangenen Sommer in den deutschen CS-Filialen eine Razzia im Zusammenhang mit den mutmasslich gestohlenen Kundendaten durch.  (awp/mc/upd/ss)

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