Basel – Die Kantonalbanken sind in einem schwierigen Umfeld gut unterwegs. 2020 konnten sie einen kumulierten Jahresgewinn von 3,1 Milliarden Franken ausweisen. Die Bilanzsumme stieg um 11 Prozent auf 718,7 Milliarden Franken.
Die Kantonalbanken sind operativ gut unterwegs und konnten das Geschäftsvolumen 2020 deutlich steigern. Die kumulierte Bilanzsumme aller 24 Institute beläuft sich per 31.12.2020 auf 718,7 Milliarden Franken. Dies entspricht im Vergleich zur Vorperiode einer Zunahme von 71,4 Milliarden Franken oder 11 Prozent. Die Ausleihungen an Kunden haben sich im Berichtsjahr um 4 Prozent auf 470,6 Milliarden Franken erhöht. Davon sind 418,4 Milliarden Franken hypothekarisch gedeckt (+3,8%). Auch während der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach selbstgenutztem Wohneigentum ungebrochen hoch. Die Kantonalbanken verfolgen weiter eine vorsichtige Risikopolitik und setzen auf ein massvolles Wachstum. Die nichthypothekarisch gedeckten Forderungen belaufen sich auf 52,2 Milliarden Franken. Hiervon sind rund 5 Milliarden Franken Covid-19-Kredite, welche die Kantonalbanken im Rahmen des Unterstützungsprogramms des Bundes vergeben haben.
Zunahme der Kundengelder
Auf der Passivseite der Bilanz verzeichnen die Kantonalbanken einen Zuwachs der Kundengelder (Verpflichtungen aus Kundeneinlagen und Kassenobligationen). Diese sind um rund 34,3 Milliarden auf 417,8 Milliarden Franken (+8,9%) angestiegen. Ein massgeblicher Faktor ist eine erhöhte Sparquote und Liquiditätshaltung der Kundinnen und Kunden während der Covid-19-Pandemie. Die Kundengelder decken die Kundenausleihungen neu zu 89 Prozent.
Weiter gute Resultate im Zinsgeschäft
Die Margen im Zinsgeschäft sind weiter stark unter Druck. Der kumulierte Netto-Zinserfolg der Kantonalbanken in ihrem Kerngeschäft liegt per 31.12.2020 mit rund 5,6 Milliarden Franken auf dem Niveau des Vorjahres (-0,7%). Im Berichtsjahr hat insbesondere die höhere Freibetragsgrenze der SNB dem Trend sinkender Zinserträge entgegengewirkt. Demgegenüber hat die Corona-Pandemie das Zinsergebnis zusätzlich belastet. Sie liess die ausfallbedingten Wertberichtigungen sowie die Verluste aus dem Zinsgeschäft auf rund 180 Millionen Franken ansteigen (Vorjahr: Auflösung im Umfang von 24 Millionen).
Stabile Ertragslage
Mit einem Anteil von 61 Prozent am Geschäftsertrag bleibt das Zinsgeschäft die grösste Ertragskomponente der Kantonalbanken. Zunehmend ist die Bedeutung des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts. Der Erfolg aus dieser Sparte beläuft sich 2020 auf 2,4 Milliarden Franken (+1,6%). Demgegenüber ist das Ergebnis aus dem Handelsgeschäft innerhalb der Kantonalbankengruppe heterogen und unterliegt einer hohen Volatilität. In der Summe verzeichnen die Kantonalbanken einen Anstieg des Handelserfolgs auf 991,4 Millionen Franken (+14,2%). Gesamthaft beläuft sich der Geschäftsertrag auf 9,1 Milliarden Franken (-0,5%).
Kontinuierliche Gewinnsteigerung
Den Erträgen stehen Kosten von rund 5 Milliarden gegenüber (+3,5%). Das Verhältnis zwischen betrieblichem Aufwand und Ertrag (Cost-Income-Ratio) hat sich leicht erhöht, ist mit 55,5 Prozent im Branchenvergleich aber weiterhin tief. Aus dem operativen Geschäft resultiert 2020 ein Geschäftserfolg von 3,5 Milliarden Franken (-7%). Der Jahresgewinn liegt mit 3,1 Milliarden Franken auf dem Niveau des Vorjahres (-0,3%). Trotz anhaltend schwierigem Umfeld sind die Kantonalbanken langfristig erfolgreich. In den vergangenen 5 Jahren konnten sie den kumulierten Jahresgewinn kontinuierlich um insgesamt rund 12 Prozent steigern. Von der stabilen und guten Ertragslage profitieren wesentlich
die Kantone und Gemeinden als Eigentümer. 2020 bezogen sie Ausschüttungen von 1,7 Milliarden Franken in Form von Gewinnablieferungen, Entschädigungen für das Eigenkapital, Dividenden, Abgeltungen der Staatsgarantie und Steuern. (VSKB/mc/pg)