Kantonalbanken mit erfolgreichem Geschäftsjahr 2022

Kantonalbanken

Bern – Die Kantonalbanken blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück. Die kumulierte Bilanzsumme der 24 Institute ist per 31.12.2022 auf 782,4 Milliarden Franken angestiegen (+4,5%). Den Geschäftserfolg steigern die Kantonalbanken um 4,8 Prozent auf 4,3 Milliarden Franken.

Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld ist geprägt von geopolitischen Verwerfungen. Diese haben für eine konjunkturelle Abkühlung gesorgt, die Inflation ansteigen lassen und eine hohe Volatilität an den Finanz- und Kapitalmärkten verursacht. Mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS erfährt auch der Bankenplatz Schweiz massive Umwälzungen. In diesen stürmischen Zeiten bewährt sich das auf Kontinuität ausgerichtete Geschäftsmodell der Kantonalbanken.

Wie die kumulierten Abschlusszahlen 2022 zeigen, sind die 24 Institute äusserst solide aufgestellt und erfolgreich unterwegs. «Die Kantonalbanken sind verlässliche Konstanten des hiesigen Finanzplatzes. Ihr Geschäftsmodell mag für einige als langweilig gelten – es zeichnet sich aber aus durch Sicherheit, Verlässlichkeit und Nachvollziehbarkeit. Das sind die zentralen Elemente des Bankgeschäfts», zeigt sich Hanspeter Hess, Direktor des Verbands Schweizerischer Kantonalbanken, überzeugt.

Profitables Volumenwachstum
Im vergangenen Jahr konnten die Kantonalbanken ihr Geschäftsvolumen weiter ausbauen. Die kumulierte Bilanzsumme aller 24 Institute beläuft sich per 31.12.2022 auf 782,4 Milliarden Franken. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme von 4,5 Prozent. Die Kundenausleihungen haben sich im Jahresverlauf um 4,8 Prozent auf 514,7 Milliarden Franken erhöht. Davon betragen die hypothekarisch gedeckten Forderungen 458,7 Milliarden Franken (+5,0%) oder knapp 90 Prozent.

Ein Ausweis für das grosse Vertrauen der Kundinnen und Kunden ist der Neugeldzufluss. Die Kundengelder (Verpflichtungen aus Kundeneinlagen und Kassenobligationen) sind per 31.12.2022 um knapp 20 Milliarden auf 461,7 Milliarden Franken (+4,5%) angestiegen. Dabei decken die Kundengelder die Kundenausleihungen zu rund 90 Prozent.

Rückenwind durch Zinswende
Die Rentabilität entwickelt sich im Gleichschritt mit dem Volumenwachstum. Aus dem operativen Geschäft der Kantonalbanken resultiert ein Geschäftserfolg von 4,3 Milliarden Franken (+4,8%). Der Reingewinn beläuft sich auf 3,6 Milliarden Franken, was einer Steigerung von 7,8 Prozent entspricht.

Wichtigster Ertragspfeiler der Kantonalbanken bleibt das Zinsgeschäft. Dieses stand 2022 ganz im Zeichen der Zinswende. Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Leitzinsen im September wieder ins Positive gehoben hat, ist die historische Ära der Negativzinsen beendet. Zusammen mit dem Wachstum bei den Kundenausleihungen hat sich der Zinsanstieg positiv auf das Ergebnis ausgewirkt. Die Kantonalbanken verzeichnen einen Netto-Erfolg im Zinsgeschäft von 6,1 Milliarden Franken. Dies ist eine Zunahme von 6,6 Prozent. Aufgrund der Verwerfungen an den Finanzmärkten ist dagegen das indifferente Geschäft leicht rückläufig. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sank 2022 um 1,2 Prozent auf 2,7 Milliarden Franken. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft legte um 16,6 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Franken zu.

Konstant hohe Ausschüttungen
An der guten Ertragslage der Kantonalbanken partizipieren in hohem Masse die kantonalen Eigner. Für 2022 liefern die 24 Institute über 1,8 Milliarden Franken an Kantone und Gemeinden in Form von Gewinnablieferungen, Entschädigungen für das Eigenkapital, Dividenden, Abgeltungen der Staatsgarantie und Steuern ab. Das sind umgerechnet 211 Franken pro Einwohnerin und Einwohner der Schweiz. Die Ausschüttungen bleiben damit konstant hoch. In den vergangenen zehn Jahren haben die Kantonalbanken insgesamt 16,3 Milliarden Franken an Kantone und Gemeinden ausgeschüttet.

Starke Kapitalisierung
2022 haben die Kantonalbanken ihre risikotragende Substanz weiter gestärkt. Die Eigenmittel (Kernkapital net Tier 1) liegen per 31.12.2022 bei 56,5 Milliarden Franken (+3,5%). Die Reserven für allgemeine Bankrisiken betragen 16,4 Milliarden Franken (+2,4%). Mit einer durchschnittlichen Gesamtkapitalquote von 18,7 Prozent übertreffen alle Kantonalbanken die regulatorische Vorgabe deutlich. Die Werte der einzelnen Banken liegen zwischen 17,0 und 26,2 Prozent. (mc/pg)

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