Bern – Die Kantonalbanken blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück. Der Jahresgewinn ist um 1,1 Prozent auf 3,1 Milliarden Franken angestiegen. Die kumulierte Bilanzsumme beträgt 647,3 Milliarden Franken (+4,3%). Der Beginn des Jahres 2020 ist geprägt von der Corona-Pandemie. Im Rahmen des Covid-19-Kreditprogramms haben die Kantonalbanken bislang Unterstützungskredite im Umfang von 3,3 Milliarden Franken gesprochen.
Die Kantonalbanken sind operativ gut unterwegs. 2019 hat die positive Entwicklung an den Börsen zu einem höheren Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+3,7%) sowie aus dem Handelsgeschäft (+9,3%) beigetragen. Im Zinsgeschäft kann das stabile Ausleihungswachstum die laufend sinkenden Margen weitestgehend kompensieren. Der Brutto-Zinserfolg liegt knapp auf Vorjahresniveau (-0,1%). Nach Berücksichtigung der Wertberichtigungen resultiert ein Netto-Zinserfolg von 5,6 Milliarden Franken (-0,4%). Damit beträgt der gruppenweite Anteil des Zinsgeschäfts am gesamten Geschäftsertrag weiterhin rund zwei Drittel.
Effiziente Leistungserbringung
Gesamthaft konnten die Kantonalbanken den Betriebsertrag um 249,6 Millionen Franken oder 2,8 Prozent steigern. Den Erträgen steht ein totaler Geschäftsaufwand von 4,9 Milliarden Franken (+1,7%) gegenüber. Grösste Aufwandsposition ist der Personalaufwand mit 3,2 Milliarden Franken. Dieser ist vor dem Hintergrund eines leicht erhöhten Personalbestands um 2,4 Prozent gestiegen. Per Ende 2019 weisen die 24 Kantonalbanken 18’674 Vollzeitstellen aus (2018: 18’466). Das Verhältnis zwischen betrieblichem Aufwand und Ertrag (Cost-Income-Ratio) ist mit 53,3 Prozent im Branchenvergleich weiterhin sehr tief.
Stabile Ertragslage
Aus dem operativen Geschäft resultiert 2019 ein Geschäftserfolg von 3,8 Milliarden Franken (+0,5%). Der Jahresgewinn liegt mit 3,1 Milliarden Franken um 1,1 Prozent über dem Vorjahr. An der guten Ertragslage der Kantonalbanken partizipieren in hohem Mass die kantonalen Eigentümer. Im vergangenen Jahr haben Kantone und Gemeinden knapp 1,8 Milliarden Franken in Form von Gewinnablieferungen, Entschädigungen für das Eigenkapital, Dividenden, Abgeltungen der Staatsgarantie und Steuern erhalten.
Risikobewusstes Wachstum im Kundengeschäft
Die Kantonalbanken haben 2019 ihren risikobewussten Wachstumskurs fortgesetzt und konnten das Kundengeschäft weiter ausbauen. Die Kundenausleihungen haben sich im Jahresverlauf um 3,6 Prozent auf 452,5 Milliarden Franken erhöht. Davon betragen die hypothekarisch gedeckten Forderungen 403,1 Milliarden Franken (+4,2%). Die Kundengelder (Verpflichtungen aus Kundeneinlagen und Kassenobligationen) sind um knapp 10 Milliarden auf 383,5 Milli-arden Franken (+2,5%) angestiegen. Per Ende 2019 beträgt die kumulierte Bilanzsumme aller 24 Kantonalbanken 647,3 Milliarden Franken (+4,3%).
Gute Kapitalisierung
Sicherheit ist ein hohes Gut. Die Kantonalbanken verfügen über eigene Mittel von über 50 Milliarden Franken. Mit einer durchschnittlichen Gesamtkapitalquote von 18,8 Prozent und einer Leverage Ratio von 8,2 Prozent sind die Kantonalbanken sehr gut kapitalisiert. Sie übertreffen die regulatorischen Mindestanforderungen deutlich und weisen eine hohe Widerstandsfähigkeit aus.
Unterstützung in der Corona-Pandemie
Die ersten Monate des Jahres 2020 sind geprägt von der Corona-Pandemie. Die aktuellen Entwicklungen stellen viele Unternehmen vor grosse Herausforderungen. Die mittel- und lang-fristigen Auswirkungen der Krise auf die Real- und Finanzwirtschaft sind derzeit noch kaum zu prognostizieren. Unmittelbar bietet das Covid-19-Kreditprogramm des Bundes und der Banken betroffenen Unternehmen rasche Überbrückungshilfe bei Liquiditätsengpässen. Seit der Lancierung des Programms am 26. März 2020 haben die Kantonalbanken rund 26’500 Kredite im Umfang von 3,3 Milliarden Franken gesprochen (per 7. April 2020). Zusätzlich bieten diverse Kantonalbanken im Rahmen von kantonalen Programmen oder eigenen Initiativen weitere Unterstützungsmassnahmen an. (VKSB/mc/pg)