Kantonalbanken mit positiven Halbjahresabschlüssen in einem herausfordernden Umfeld

Kantonalbanken mit positiven Halbjahresabschlüssen in einem herausfordernden Umfeld

Bern – In einem herausfordernden Umfeld blicken die Kantonalbanken auf ein erfolgreiches erstes Semester 2022 zurück. Die kumulierte Bilanzsumme der 24 Institute ist um 25 Milliarden auf 773,5 Milliarden Franken angestiegen (+3,3%). Alle grossen Ertragspfeiler haben zu einem operativen Erfolg von 2,1 Milliarden beigetragen (+5,1%). Der Halbjahresgewinn beläuft sich auf 1,8 Milliarden Franken (+6,7%).

Das erste Halbjahr 2022 war geprägt durch signifikante geopolitische Verwerfungen und wirtschaftliche Unsicherheiten. Diese haben die konjunkturelle Entwicklung gebremst, die Inflation ansteigen lassen und sorgen für eine hohe Volatilität an den Finanz- und Kapitalmärkten. Die
Kantonalbanken sind aufgrund ihres soliden Geschäftsmodells und der auf langfristigen Erfolg ausgelegten Ertragsbasis gut gewappnet. Sie navigieren bislang sicher durch die unsteten Zeiten und blicken auf ein ansprechendes erstes Semester zurück.

Positive Entwicklung der grossen Ertragspfeiler
In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres haben die Kantonalbanken den kumulierten Geschäftsertrag auf 4,9 Milliarden Franken (+3,4%) gesteigert und damit die Basis für ein gutes Ergebnis gelegt. Alle drei grossen Ertragspfeiler haben ihren Anteil zu der positiven Entwicklung beigesteuert. Der kumulierte Netto-Erfolg aus dem Zinsgeschäft beläuft sich auf knapp 3 Milliarden Franken. Damit können die Kantonalbanken in ihrem wichtigsten Geschäftsfeld eine Ertragssteigerung von 4,8 Prozent verzeichnen. Der tiefe Wertberichtigungsbedarf für Ausfallrisiken und Verluste aus dem Zinsgeschäft widerspiegelt die trotz wirtschaftlicher Unsicherheit nach wie vor gute Qualität des Kreditportfolios der Kantonalbanken. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ist, basierend auf höheren Transaktionsvolumen, um 4,3 Prozent gewachsen und beläuft sich auf 1,4 Milliarden Franken. Ebenfalls zugenommen hat das Handelsgeschäft. Es trägt gesamthaft 520,4 Millionen Franken (+4,0%) zum Geschäftsertrag des ersten Halbjahres 2022 bei.

Erfreuliche Gewinnsteigerungen
Der Geschäftsaufwand fällt mit 2,6 Milliarden Franken im Vergleich zur Vorperiode (+1,5%) leicht höher aus. Grösste Aufwandsposition ist mit 1,7 Milliarden Franken (+0.9%) der Personalaufwand. Das Verhältnis von betrieblichem Aufwand und Ertrag (Cost-Income-Ratio) beläuft sich auf 52 Prozent. Aus dem operativen Geschäft resultiert ein Erfolg von 2,1 Milliarden Franken (+5,1%). Der Reingewinn beläuft sich auf 1,8 Milliarden Franken. Dies entspricht im Vergleich zur Vorjahresperiode einer Steigerung von 6,7 Prozent. Der gute Geschäftsgang erlaubt den Kantonalbanken eine weitere Stärkung ihrer risikotragenden Substanz. Per 30. Juni 2022 haben sie zusätzliche Reserven für allgemeine Bankrisiken im Umfang von 176,4 Millionen Franken gebildet.

Kontinuierliches Volumenwachstum
Die kumulierte Bilanzsumme der Kantonalbanken ist im ersten Halbjahr um 25 Milliarden auf 773,5 Milliarden Franken gewachsen (+3,3%). Das Volumen der Kundenausleihungen beträgt 505,3 Milliarden Franken (+2,9%). Davon entfallen 446,7 Milliarden auf Hypothekarforderungen. Die Kantonalbanken bieten trotz steigender Zinsen im Hypothekargeschäft attraktive Konditionen. Sie verzeichnen in ihrem Kerngeschäft ein Volumenwachstum von 2,3 Prozent. In derselben Periode konnten die 24 Institute neue Kundengelder in Höhe von 4,6 Milliarden Franken (+1,0%) gewinnen. Die Verpflichtungen aus den Kundeneinlagen belaufen sich gesamthaft auf 446,5 Milliarden Franken. Sie decken die Ausleihungen zu 88 Prozent. (VSKB/mc/pg)

Verband Schweizerischer Kantonalbanken

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