Kommentar CS: CH-Aktien bleiben Anlageschwerpunkt
Zürich – 2017 dürften Aktien weltweit, aber besonders auch Schweizer Aktien, besser als Obligationen abschliessen. Dies meinen die Analysten der Credit Suisse in der Studie Wirtschaft & Märkte Perspektiven für Anleger. Dafür sprechen die globale Konjunkturdynamik, leicht anziehende Kapitalmarktrenditen und die Tatsache, dass die Aktienbörsen bislang mehr durch Aktienrückkäufe als durch Investoren-Umschichtungen getrieben waren. Die Anlageschwerpunkte der Credit Suisse bleiben deshalb wenig verändert mit dem Fokus auf Schweizer Aktien. Die Obligationenquote wird mit Wandelanleihen diversifiziert.
Die Weltwirtschaft legte um die Jahreswende gemäss Konjunkturumfragen an Dynamik zu. Die USA dürften eine Wachstumsbeschleunigung erfahren, unter anderem dank den angekündigten staatlichen Stimulusprogrammen. Deren Ausmass ist aber höchst ungewiss. Die Erholung der Eurozone setzt sich 2017 fort. In Schwellenländern präsentiert sich das Bild weiterhin uneinheitlich: China stabilisiert sich und Russland scheint im Gegensatz zu Brasilien die Talsohle durchschritten zu haben. Der globale Aktienindex hat dank dem besseren gesamtwirtschaftlichen Ausblick einen neuen historischen Höchststand erreicht.
Positive Entwicklung dürfte anhalten
Die positive Entwicklung könnte kurzfristig anhalten, mittelfristig sollten die bereits hohen Bewertungen das Aufwärtspotenzial jedoch begrenzen. Bevorzugt werden daher von den CS-Analysten weiterhin Märkte mit attraktiven relativen Bewertungen wie die Schweiz und Australien. Neu rechnen sie aber nicht mehr mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung von Aktien aus der Eurozone, da diese von einem schwächeren EUR profitieren sollten. Sie raten aber nach wie vor zu Vorsicht gegenüber japanischen Aktien. Im historischen Kontext hat der Schweizer Markt Anfang 2017 äusserst attraktive Bewertungen gegenüber globalen Aktien erreicht.
Dies trifft insbesondere auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis sowie auf die Dividendenrendite zu. Obwohl der nach wie vor starke CHF auf die Unternehmensgewinne drückt, glauben die CS-.Analysten weiterhin, dass Schweizer Aktien zu aktuellen Preisen eine attraktive Investition darstellen. Zumal der bessere Ausblick für Aktien aus der Eurozone den Schweizer Markt unterstützen sollte.
Bestätigung der Anlageschwerpunkte
2017 dürften Aktien weltweit, aber besonders auch Schweizer Aktien, besser als Obligationen abschliessen. Dafür sprechen die globale Konjunkturdynamik, leicht anziehende Kapitalmarktrenditen und die Tatsache, dass die Aktienbörsen bislang mehr durch Aktienrückkäufe als durch Investoren-Umschichtungen getrieben waren. Sollten die französischen Wahlen ein Ja zu Europa ergeben, wäre das positiv für europäische Aktien. Der CHF würde sich abschwächen und die Schweizer Börse würde sich stärker erholen. Vor diesem Hintergrund bestätigen die CS-Analystewn die Übergewicht für Schweizer Aktien und erhöhen europäische Aktien auf Neutral. Zum Risikoausgleich reduzieren sie japanische Aktien, halten aber an der Präferenz für australische Aktien fest. Die Obligationenquote diversifizieren wir mit Wandelanleihen und qualitativ starken Schwellenländeranleihen. Dank der sehr guten Performance der Rohstoffe realisieren wir hier Gewinne und stufen sie auf Neutral herab.
Höhere US-Zinsen
Die US-Notenbank (Fed) hat im Dezember mit einem erneuten Zinsschritt ihre Geldpolitik abermals leicht gestrafft. Angesichts der soliden wirtschaftlichen Entwicklung in den USA sind 2017 mindestens zwei Zinsanhebungen wahrscheinlich. Die Europäische Zentralbank (EZB) hingegen dürfte ihre Leitzinsen noch lange unverändert belassen. Und auch in der Schweiz bleiben die Negativzinsen wohl unverändert. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte aber ihre Devisenankäufe im Vergleich zu 2016 reduzieren können. Die solide Erholung deutet darauf hin, dass die Schweizer Wirtschaft den starken CHF verkraftet. Politische Risiken in der Eurozone (z.B. französische Präsidentschaftswahlen) könnten den Aufwertungsdruck auf den CHF gegenüber dem EUR vorübergehend ansteigen lassen. Zudem dürften die weiterhin enge Zinsdifferenz zwischen dem Euroraum und der Schweiz und die ausbleibenden Kapitalabflüsse aus der Schweiz das Aufwärtspotential von EUR/CHF begrenzen. Da der CHF zum EUR aber überbewertet ist und die Nachfrage nach dem CHF als sicherem Hafen angesichts des global positiven Wachstumsumfelds abnehmen sollte, bleibt unser Ausblick für EUR/CHF insgesamt neutral. (cs/mc/cs)