Bern – Die Schweizer Stiftung für Konsumentenschutz hat angesichts der Krise der Credit Suisse (CS) einen massiven Ausbau der Einlagensicherung der Schweizer Banken gefordert. Damit könne die Systemstabilität gestärkt und künftigen Vertrauenskrisen vorgebeugt werden, teilte die Stiftung am Dienstag mit.
Grund für die Forderung ist die Krise rund um die Credit Suisse. Vor der Übernahme durch die UBS im März 2023 hatte die Bank mit einem grossen Vertrauensverlust von Kunden und Anlegern zu kämpfen. Die Folge davon war ein grosser Abfluss an liquiden Mitteln.
«Wollen wir bei künftigen Bankenkrisen auf staatliche Stützungsmassnahmen verzichten, müssen die Banken selber für Stabilität sorgen», sagte Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung Konsumentenschutz. Die Einlagensicherung habe heute primär die Funktion, dass Sparer im Konkursfall einer kleinen oder mittleren Bank schnell zu ihren Spareinlagen kommen.
Sicherungssystem «unterdimensioniert»
Wenn eine systemrelevante Bank in Bedrängnis geraten würde, sei dieses Sicherungssystem unterdimensioniert. «Deshalb schafft es präventiv auch zu wenig Vertrauen und der Staat muss einspringen», sagte Stalder weiter.
Bei einem Bankenkonkurs sind Spargelder von bis zu 100’000 Franken pro Kundenbeziehung besonders gut geschützt. Hinzu kommt die Einlagesicherung Esisuisse, die von den Banken in der Schweiz gemeinsam betrieben wird. Heute müssen die Mittel von Esisuisse 1,6 Prozent aller gesicherten Einlagen der angeschlossenen Banken betragen.
«Für eine glaubwürdige Absicherung der Spargelder reichen 1,6 Prozent bei Weitem nicht aus», sagte Stalder. Nach der Übernahme der CS durch die UBS forderte die Stiftung Konsumentenschutz weiter auch eine Überarbeitung der Too-big-to-Fail-Regulierung und einen zwingenden Boni-Verzicht vonseiten des CS-Managements. (awp/mc/ps)