Anshu Jain (l.) und Jürgen Fitschen, das Co-Führungsduo der Deutschen Bank. (Foto: Deutsche Bank)
Frankfurt am Main – Der anstehende Konzernumbau drückt massiv auf den Gewinn der Deutschen Bank . Sondereffekte würden sich signifikant negativ auf den Gewinn des Instituts auswirken, teilte das Kreditinstitut mit. Belastungen erwartet die Bank aus dem angekündigten Sparprogramm, den Abbau von Risiken, der Neubewertung von Vermögenswerten sowie Sonderaufwendungen für das Transaktionsmanagementgeschäft in den Niederlanden. An der Börse gerieten Papiere der Deutschen Bank unter Druck und schlossen 2,7 % im Minus.
Insgesamt sei das vierte Quartal bislang von einem anhaltend schwierigen Umfeld geprägt, verbunden mit einer geringen Volatilität und der üblichen saisonalen Abkühlung. Trotzdem habe die Bank in ihren Kerngeschäftsfeldern im Oktober und November «solide operative Ergebnisse» erreicht.
Kapitalziele bestätigt
An ihren Kapitalzielen hielt die Deutsche Bank fest. Demnach soll die harte Kernkapitalquote unter voller Anwendung der künftigen Regeln (Basel III) zum Jahreswechsel bei 7,2 Prozent liegen und auf mindestens 8 Prozent zum Ende des ersten Quartals 2013 steigen. Mit ihrer Kapitalausstattung hinkt der deutsche Branchenprimus vielen internationalen Konkurrenten hinterher. Dies beunruhigt einige Analysten, die der Bank zu einer Kapitalerhöhung raten. Das will das Institut vermeiden.
Mit dem Aufbau einer Sparte für abzubauende Vermögenswerte und Randbeteiligungen ist ein wichtiger Teil des im September angekündigten Umbaus nach Angaben der Bank inzwischen abgeschlossen. Im Bereich «Non-Core Operations» (NCOU) liegen nun Vermögenswerte im Volumen von 122 Milliarden Euro mit einem Risikogewicht von 125 Milliarden Euro. Schon bis Ende März will die Deutsche Bank den Wert der risikogewichteten Papiere in der Sparte auf 90 Milliarden Euro senken.
Weitere Verschiebungen
Derweil gab es auch in anderen Bereichen Umgruppierungen. So wird etwa das bislang in der Investmentbank angesiedelte Passiv- und Drittpartei-Alternatives-Geschäft, wie beispielsweise Exchange Traded Funds (ETFs), in der Vermögensverwaltungssparte geführt. Auch zwischen dem Transaktionsmanagement und der Investmentbank gab es Veränderungen. (awp/mc/pg)