Zürich – Nach der Veröffentlichung des Kredithandbuchs Schweiz im September dieses Jahres knüpft die Credit Suisse nun mit dem Kantonshandbuch Schweiz 2019 daran an. Es untersucht die Kreditwürdigkeit von 26 Kantonen sowie sechs Städten und weist ihnen jeweils ein Rating zu. Solide kantonale Finanzen, ein stabiles makroökonomisches Umfeld und der nationale Finanzausgleich trugen zur Stabilität der Rating-Landschaft bei.
Insgesamt verzeichneten die Kantone in einem beständigen makroökonomischen Umfeld erneut ein solides Jahr mit stabilen kantonalen Finanzen, was zu einer im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Rating-Landschaft führte. Allerdings gibt es nach wie vor Unterschiede in der Kreditqualität, die sich in einer relativ breiten Streuung der Einzelratings reflektieren. An der Spitze der Ratingskala stehen weiterhin die Kantone Zürich, Zug, Waadt, Nidwalden und Schwyz mit einem AAA-Rating. Während die Kantone Zug, Schwyz, Nidwalden und Zürich mit hohen Werten bezüglich ihrer individuellen Standortqualität und Ressourcenstärke glänzen, hat sich der Kanton Waadt aufgrund eines sehr guten Finanzergebnisses einen Platz im oberen Bereich des Rankings gesichert. Am unteren Ende der Skala, aber immer noch mit einem sehr guten Rating von High A, befinden sich die Kantone Jura, Tessin und Neuenburg. Das Rating des Kantons Jura ist hauptsächlich auf die niedrigsten Werte im Index der Ressourcen- und Standortqualität zurückzuführen, während das schwache Finanzergebnis das Rating des Kantons Neuenburg beeinflusst. Das Rating des Kantons Tessin ist auf eine Kombination aus geringer Standortqualität und vergleichsweise bescheidenem Finanzergebnis zurückzuführen.
Gute Kreditqualität begünstigt stabilen Ausblick
Obwohl die kantonalen Finanzen nach wie vor solide sind, weisen einige Kantone, die vor Herausforderungen wie beispielsweise einer höheren Verschuldung stehen, schwächere Finanzprofile als andere auf. Die Kreditanalysten der Credit Suisse sehen zum jetzigen Zeitpunkt keine grösseren Verwerfungen, welche die allgemeine Kreditqualität der Schweizer Kantone beeinträchtigen könnten. Nach der Verabschiedung des Bundesgesetzes über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung im Mai 2019 dürfte sich der Steuerwettbewerb zwischen den Kantonen weiter verschärfen, was zu möglichen Veränderungen in der Rangfolge der Standortqualität und der Ressourcenstärke führen wird. Aufgrund der unverändert grundsoliden kantonalen Kreditqualität, der günstigen Refinanzierungsbedingungen und der hohen Kostendisziplin bleiben die Kreditanalysten der Credit Suisse bei ihrer positiven Einschätzung des Sektors mit einem stabilen Ausblick. (Credit Suisse/mc/ps)
Über das Kantonshandbuch 2019
Das Kantonshandbuch Schweiz der Credit Suisse bietet eine detaillierte Beurteilung der Kreditqualität aller Schweizer Kantone und von sechs Schweizer Städten sowie einen Rating-Ausblick. Die Kreditanalysten der Credit Suisse setzen ihre umfangreichen Research-Kapazitäten ein, um die Standortqualität jedes Kantons, seine Ressourcenstärke (das heisst das Potenzial für zukünftige Steuereinnahmen), das Finanzprofil jedes Kantons und die Finanzlage der Kantonalbanken zu bewerten. Basierend auf der Bewertung des Kantons für jeden dieser Faktoren vergibt der Research-Analyst jedem Kanton ein Kreditrating, das unter anderem bei der Zusammensetzung von Benchmark-Anleihenindizes in der Schweiz verwendet wird. Die Ratings von Swiss Institutional Credit Research sind langfristig orientiert und gehen über kurzfristige Schwankungen hinaus.