Frankfurt – Der Markt für Kryptowährungen ist am Freitag erneut unter Druck geraten. Viele Digitalanlagen gaben prozentual annähernd zweistellig nach. Der Bitcoin als nach Marktanteil grösste Internetdevise fiel auf der Handelsplattform Bitstamp um etwa acht Prozent bis auf 35 340 US-Dollar. Die zweitgrösste Kryptowährung Ether gab um rund zehn Prozent nach und sackte unter die Marke von 2500 Dollar.
Als Grund für den neuerlichen Kursverfall wurden kritische Töne aus den Reihen der japanischen Notenbank genannt. Deren Chef Haruhiko Kuroda hatte die hohen Kursschwankungen und den aus seiner Sicht spekulativen Charakter von Bitcoin angeprangert. Er gesellte sich damit zu dem Kreis vieler Zentralbanker, die privatwirtschaftlichen Kryptowährungen generell kritisch gegenüberstehen. Zahlreiche Notenbanken streben daher digitale Varianten ihrer eigenen Währungen an.
In der vergangenen Woche war der Kryptomarkt innerhalb kurzer Zeit eingebrochen, nachdem sich die chinesische Notenbank kritisch zu Digitalanlagen geäussert hatte. Unter Druck steht die Anlageklasse auch, weil einer ihrer bekanntesten Befürworter, der Multimilliardär und Tesla-Chef Elon Musk, zuletzt reservierter aufgetreten ist. Nicht nur revidierte er den Bitcoin-freundlichen Kurs des Elektroautobauers Tesla, auch monierte er den hohen Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks. (awp/mc/pg)