Bitcoin & Co unter Druck: Regulierungsangst in China

Bitcoin

(Photo by Thought Catalog on Unsplash)

Frankfurt – China verschärft seinen Kurs gegen privatwirtschaftliche Kryptowährungen wie Bitcoin. Heimische Banken und das riesige Fintech-Unternehmen Ant Group seien aufgefordert worden, keine Dienstleistungen für den Krypto-Handel mehr anzubieten, teilte die chinesische Notenbank am Montag in Peking mit. Viele Digitalanlagen reagierten mit deutlichen Kursverlusten auf die Nachricht.

Der Bitcoin als marktstärkste Digitalwährung fiel am Montag auf der Handelsplattform Bitstamp um etwa zehn Prozent in Richtung der runden Marke von 30 000 US-Dollar. Im Tief wurden 31 700 Dollar markiert. Die zweitgrösste Internetdevise Ether sank um fast 15 Prozent auf knapp 1900 Dollar. Auch andere Digitalwerte wie XRP oder Dogecoin gaben prozentual teils zweistellig nach.

Die chinesische Zentralbank teilte mit, die Banken seien auf einem gesonderten Gesprächstermin über die Marschroute unterrichtet worden. Es sei vor allem um Dienstleistungen gegangen, die der Spekulation mit Kryptowährungen dienten. Derartige Dienste störten das Finanzsystem und könnten für kriminelle Aktivitäten wie Geldwäsche missbraucht werden. Nicht nur sollen derartige Dienste eingestellt werden, es sollen auch die Zahlungsverbindungen zu Krypto-Handelsplätzen gekappt werden.

Regulierungsgürtel enger geschnallt
Mit der Initiative setzt China seinen rigorosen Kurs gegen Digitalwährungen wie Bitcoin oder Ether fort. Chinas Regierung schnalle den Regulierungsgürtel enger und nehme Bitcoin und Co. die Luft zum Atmen, kommentierte Krypto-Experte Timo Emden.

Behörden gehen gegen Mining vor
Schon seit Tagen häufen sich darüber hinaus Nachrichten aus einzelnen Provinzen, dass dort gegen die digitale Herstellung von Kryptowährungen vorgegangen wird. Dieses sogenannte Mining gilt aufgrund seines hohen Stromverbrauchs als umweltschädlich. Die chinesische Regierung ziehe dem Mining-Geschäft den Stecker, sagte Emden.

China entwickelt seit längerem seine eigene Digitalwährung, den Digital-Yuan. Diese soll im Gegensatz zu privatwirtschaftlichen Kryptoanlagen der Kontrolle des Staats unterliegen. Andere Länder gehen ähnliche Wege, die chinesischen Bemühungen gelten aber als am weitesten fortgeschritten.

Von ihren Rekordständen haben sich die grossen Kryptowährungen in den vergangenen Wochen deutlich entfernt: Der Bitcoin war Mitte April bis auf fast 65 000 Dollar gestiegen, Ether hatte wenig später erstmals mehr als 4000 Dollar gekostet. (awp/mc/pg)

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