Kryptowährungen wegen Problemen bei Silvergate unter Druck
Frankfurt – Probleme bei einer für den Kryptohandel zentralen Bank haben viele Digitalwährungen am Freitag deutlich belastet. Der Bitcoin als älteste und bekannteste Kryptowährung fiel am Vormittag um knapp fünf Prozent auf rund 22’300 US-Dollar.
Auch andere Kryptowerte wie die nach Bitcoin zweitgrösste Anlage Ether standen unter erhöhtem Druck. Der Marktwert aller rund 22’700 Internetwährungen fiel um etwa vier Prozent auf rund 1,03 Billionen Dollar.
Hintergrund der Verluste sind zum einen finanzielle Probleme bei der US-Bank Silvergate. Das Institut stellt für viele Kryptobörsen wichtige Finanzdienstleistungen wie ein Zahlungsnetzwerk für Echtzeit-Transfers zur Verfügung. Schon im vergangenen Jahr hatte der Kollaps der grossen Kryptobörse FTX viele Kunden von Silvergate zum Abzug von Geldern veranlasst. FTX war ein grosser Kunde der Bank. Der Absturz von FTX hat der gesamten Kryptobranche einen Schlag versetzt, von dem sie sich bis heute nicht erholt hat.
Ein weiterer Grund für die generelle Skepsis gegenüber Kryptowährungen ist die absehbare Zinsentwicklung in grossen Volkswirtschaften. Insbesondere in den USA werden weitere Zinsanhebungen durch die Notenbank Federal Reserve erwartet, weil die hohe Inflation nur langsam zurückgeht. Steigende Zinsen sind zumeist ein Argument gegen riskante Anlageklassen, zu denen Bitcoin und andere Kryptowerte zählen. (awp/mc/pg)