Mario Dragh, künftiger EZB-Chef.
Berlin – Der künftige EZB-Chef Mario Draghi hält langfristig weitere Zinserhöhungen im Euro-Raum zur Eindämmung der Inflation für wahrscheinlich. «Die Solidität des Wirtschaftswachstums kann durch die Inflation unterminiert werden», warnte Draghi am Mittwoch bei einer Veranstaltung des CDU-Wirtschaftsrates in Berlin.
Die Europäische Zentralbank (EZB) rechne in diesem Jahr mit einer Teuerungsrate von durchschnittlich 2,5 Prozent. Die Inflation werde vor allem durch höhere Energie- und Rohstoffpreise angeheizt. Draghi sagte, die hohe Staatsverschuldung im Euro-Raum müsse in den Griff bekommen werden. Erfreulich sei, dass die Banken sich nach der Lehman-Brothers-Krise stabilisiert hätten. «Das Finanzsystem befindet sich in einem Erholungsprozess.» Der Italiener soll im Herbst als Nachfolger von Jean-Claude Trichet neuer Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) werden. Ende Juni soll seine Kandidatur auf einem EU-Gipfel endgültig besiegelt werden. (awp/mc/ss)