Kursziel vom Franken erhält von Politik Unterstützung

SNB

Wandelt sich die SNB in der Politik vom Prügel- zum Musterknaben?

Zürich – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erhält in ihrem Kampf gegen die Frankenstärke offenbar immer mehr Unterstützung aus der Politik. Der Tagesanzeiger beispielsweise schreibt am Freitag, der Wind habe nun auch bei den bürgerlichen Politikern gedreht und Vertreter von SVP, FDP und CVP sprächen der SNB ihre Unterstützung aus. Bisher war die SNB vor allem von der SVP wegen der Deviseninterventionen im letzten Jahr stark in der Kritik.

«Die Nationalbank müsste nun kaum mehr ein Trommelfeuer der Kritik befürchten, sollte sie ein fixes Wechselkursziel definieren und mit allen Mitteln verteidigen», meint das Blatt. Es zitiert dafür u.a. den SVP-Ständerat This Jenny mit den Worten: «Ein vorübergehendes Kursziel von ungefähr 1,10 Franken ist sicher ein taugliches Mittel. Notfalls müssten wir kurzfristig eine Inflation in Kauf nehmen.» Sein Parteikollege Hansruedi Wandfluh meint: «Die SNB sollte einen Kurs zwischen 1,15 und 1,20 verteidigen.»

SP sieht sich bestätigt
Auch von der FDP wäre laut TA kein Widerstand zu erwarten. «Wenn die Nationalbank ein Kursziel setzt, dann werden wir das sicher akzeptieren», sagte Nationalrat Philipp Müller dem Blatt. Beim CVP-Fraktionschef Urs Schwaller heisst es: «Ich könnte mir gut vorstellen, dass nun ein Wechselkursziel von 1,10 Franken oder mehr definiert wird.» Die SP ihrerseits forder die SNB bereits seit längerem dazu auf, ein Wechselkursziel zu definieren und zu verteidigen, die Rede ist dort von einem anzupeilenden Kurs von 1,30 bis 1,40 CHF. Am frühen Freitagmorgen (06.45 Uhr) notiert das Währungspaar EUR/CHF bei 1,0785, nachdem der Kurs am Donnerstagnachmittag innert nur etwa 90 Minuten von gut 1,03 auf über 1,09 gesprungen war. (awp/mc/ps)

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