Frankfurt am Main – Die Lage an den Anleihemärkten der Krisenländer der Eurozone hat sich nach der gemeinsamen Aktion führender Notenbanken deutlich entspannt. In Krisenländern wie Italien, Spanien und Belgien gingen die Risikoaufschläge zu deutschen Bundesanleihen deutlich zurück. Mit einer weltweit abgestimmten Aktion an den Geldmärkten hatten die Notenbanken am Mittwoch ein Zeichen gesetzt.
Die Federal Reserve in den USA, die SNB und die EZB in Europa und andere Notenbanken hatten ihre Währungsgeschäfte untereinander erleichtert, um Finanzierungsengpässe bei Banken zu verhindern.
Rendite für italienische Staatsanleihen sinken unter 7 %
Die Hoffnung auf weitere Massnahmen der Notenbanken drückte laut Händler die Renditen der Anleihen von Krisenländern deutlich. Das enschlossene Handeln habe die Zuversicht gestärkt. So sank die Rendite von zehnjährigen italienischen Staatsanleihen wieder unter die Marke von sieben Prozent und notierte zuletzt bei 6,973 Prozent. Die spanischen Renditen näherten sich sogar der Marke von sechs Prozent an. Besonderes deutlich war die Entspannung am belgischen Markt.
Belgien und Ungarn profitieren
Hier fiel die Rendite um 0,28 Prozentpunkte auf 4,959 Prozent. In Belgien wirke sich jedoch auch die jüngste Einigung auf einen Haushalt und die absehbare Bildung einer Regierung positiv aus, sagten Händler. Ausserhalb der Eurozone profitierte vor allem der angeschlagene ungarische Markt. In der vergangene Woche hatte Ungarn den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die EU um Finanzhilfe gebeten. Zum Vergleich: Die Rendite für zehnjährige deutsche Bundesanleihen lag am Mittwoch bei 2,277 Prozent. (awp/mc/pg)