Frankfurt am Main – Die Lage an den europäischen Anleihemärkten bleibt einen Tag nach dem Übergreifen der Schuldenkrise auf Kerneuropa angespannt. Nachdem am Dienstag auch als solide geltende Euro-Länder deutliches Misstrauen der Investoren entgegengeschlagen war, stellte sich die Entwicklung am Mittwoch uneinheitlich dar.
Etwas besser war die Situation an den Märkten in Italien, Frankreich, Belgien und Österreich. In Spanien, den Niederlanden, und Finnland blieb die Lage indes angespannt. Händler verwiesen unter anderem auf die anhaltende Unsicherheit angesichts neuer Regierungen in Italien und Griechenland.
Zehnjährige Anleihen für Italien knapp unter 7 %
Mit am günstigsten war die Entwicklung am Mittwoch in Italien, wo die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Anleihe zeitweise deutlich nachgab. Mit zuletzt 6,94 Prozent lag sie aber nur knapp unter der kritischen Marke von sieben Prozent. Nach Überschreiten dieser Schwelle mussten die Euro-Länder Griechenland, Irland und Portugal gerettet werden. Zudem gilt ein derart hohes Zinsniveau als mittelfristig nicht tragbar.
Berg- und Talfahrt in Frankreich
Am spanischen Rentenmarkt gaben die Renditen zunächst ebenfalls deutlich nach, bevor sie im Nachmittagshandel wieder anzogen und sogar über ihrem Stand vom Vortag lagen. In Frankreich, der zweitgrössten Euro-Wirtschaft, gingen die Renditen ebenfalls auf Berg- und Talfahrt. Sie waren zuletzt aber, ähnlich wie in Österreich, leicht rückläufig. In Finnland legten die Renditen hingegen weiter zu. (awp/mc/pg)