New York – Die Nachfolgefirma der zusammengebrochenen US-Investmentbank Lehman Brothers bringt ihre Immobilientochter Archstone an die Börse. Dabei nutzt Lehman die derzeit hohe Nachfrage nach Mietwohnungen in den USA. Die Einnahmen aus dem Börsengang kommen letztlich den Gläubigern der Bank zugute.
Archstone hat am späten Freitag seinen Börsenprospekt vorgelegt. Es ist aber noch offen, wann genau der Sprung aufs Parkett stattfinden soll und zu welchem Preis die Aktien ausgegeben werden. Die angepeilten Gesamteinnahmen bezifferte Archstone auf zunächst bis zu 100 Millionen Dollar. Die Summe kann sich aber noch ändern.
Fast 60’000 Wohneinheiten in Ballungsräumen
Archstone ist einer der grössten Vermieter der USA mit mehr als 59.400 Einheiten in 181 Kommunen. Die Appartementanlagen stehen bevorzugt in Ballungsräumen wie New York City, San Francisco oder Washington, DC. Lehman hatte die Immobilienfirma 2007 zusammen mit einem Partner für 22,2 Milliarden Dollar übernommen und erst unlängst die alleinige Kontrolle erlangt.
Lehman Brothers war nur etwa ein Jahr nach dem Kauf im September 2008 wegen missglückter Spekulationen auf dem US-Häusermarkt spektakulär zusammengebrochen. Ein neues Management sammelt seitdem die Scherben auf. Alte Geschäfte werden abgewickelt und Vermögenswerte verkauft, um den Gläubigern zumindest einen Teil ihres verlorenen Geldes zurückgeben zu können. (awp/mc/pg)