Leichter Gewinnrückgang bei der LUKB

Daniel Salzmann

Daniel Salzmann, CEO Luzerner Kantonalbank. (Foto: LUKB)

Luzern – Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat im ersten Halbjahr trotz eines verbesserten Zinsengeschäfts einen tieferen Gewinn erzielt als im Vorjahr. Gedrückt worden sind die Gewinnzahlen vor allem von gestiegenen Kosten wegen der Umsetzung der neuen Unternehmensstrategie, die nicht zuletzt Initiativen für die Digitalisierung enthält. Für das Gesamtjahr erwartet die Kantonalbank aber weiterhin einen Konzerngewinn auf Vorjahresniveau.

Der Geschäftserfolg für die ersten sechs Monate 2016 lag mit 100,4 Mio CHF um 2,2% unter dem Vorjahresergebnis, wie den am Dienstag veröffentlichten Zahlen der LUKB zu entnehmen ist. Nach einer Auflösung von Reserven für allgemeine Bankrisiken von 3,5 Mio CHF – in gleicher Höhe wie im Vorjahr – resultierte ein um 2,4% tieferer Konzerngewinn von 89,1 Mio CHF.

Tiefere Zinsabsicherungskosten
Im wichtigsten Bereich, dem Zinsengeschäft, konnte die Kantonalbank den Nettoerfolg um 4,2% auf 154,6 Mio CHF steigern. Neben der Volumensteigerung profitierte die LUKB davon, dass sich die Absicherung gegen die Risiken einer Zinsänderung dank dem Auslaufen von teuren Absicherungsinstrumenten um gut 8 Mio CHF verbilligte. «In den kommenden Monaten und bis ins Jahr 2017 hinein werden die Absicherungskosten noch weiter abnehmen», sagte LUKB-Finanzchef Marcel Hurschler an der Halbjahresmedienkonferenz in Zürich.

Stetig mehr Geld verdient die Kantonalbank auch aus dem Geschäft mit Negativzinsen – also mit der Entgegennnahme von Geldern, für welche die Kantonalbank mehr Negativzinsen erhält, als sie der Nationalbank auf ihre Einlagen bezahlen muss. Im ersten Halbjahr erwirtschaftete die LUKB so 16,2 Mio CHF (VJ 11,0 Mio).

Im Kommissions- und Dienstleistungserfolg (-7,2% auf 39,7 Mio CHF) bekam das Institut dagegen die anhaltend zurückhaltende Stimmung der Anleger zu spüren. Deutlich fiel das Minus auch beim Handelserfolg aus (-13% auf 13,4 Mio), das im Vorjahr aber noch von der hohen Volatilität nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses profitiert hatte.

Der Geschäftsaufwand stieg im Halbjahr insgesamt um 2,4% auf 106,0 Mio CHF an. Dabei belastete vor allem eine Erhöhung des Personalbestands im Zusammenhang mit der Unternehmensstrategie «2020@LUKB».

Wachsende Hypothekarkredite
Die Bilanzsumme der Kantonalbank erhöhte sich im Vergleich zum Ende des Jahres 2015 mit einem Plus von 2,9% auf 34,2 Mrd CHF. Das Wachstum der Hypothekarforderungen lag bei 2,3%. Der Bank flossen von Januar bis Juni Nettoneugelder im Umfang von 290 Mio CHF zu (VJ 361 Mio).

Erneut nur wenig beansprucht wurde die im Februar 2015 gebildete Reserve von damals knapp 100 Mio CHF zur Abfederung der Auswirkungen der SNB-Politik. Nach einer Auflösung von 3,5 Mio CHF im Halbjahr verbleiben weiterhin 92,5 Mio CHF. «Die Bestände dürften mittelfristig hoch bleiben», meinte Finanzchef Hurschler. Bisher noch nicht beansprucht wurde die vor Jahresfrist aus dem Swisscanto-Erlös von 14,4 Mio CHF gebildete Reserve für die Strategieprojekte der LUKB.

Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie hat die Bank verschiedene «Crowdbanking»-Initiativen gestartet, darunter zum «Crowdvoting» und zum «Crowdfunding», und hat sich an der Immobilienplattform «crowdhouse.ch» beteiligt. Für CEO Daniel Salzmann handelt es sich um «Leuchtturm-Projekte» für eine Wahrnehmung der LUKB als innovative Bank nach aussen wie innen – substanzielle Erträge erwartet er nicht. Für die Crowdfunding-Plattform «funders.ch» ist die LUKB aber mit anderen Kantonalbanken über Kooperationen im Gespräch.

Volatiles Marktumfeld
Für das zweite Halbjahr 2016 erwartet die LUKB ein volatiles Marktumfeld. Bei einer weiteren Zunahme der Brutto-Zinserträge, aber auch bei höheren Kosten, gehen die Verantwortlichen weiterhin für das Gesamtjahr 2016 von einem Konzerngewinn auf Niveau des Vorjahres (180,1 Mio CHF Konzerngewinn) aus. (awp/mc/pg)

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