Leonteq-CEO Lukas Ruflin tritt zurück
Zürich – Bei Leonteq kommt es zu einem Wechsel an der Spitze des Unternehmens. CEO Lukas Ruflin, der zu den Gründern des Derivate-Spezialisten gehört, hat seinen Rücktritt angekündigt. Im ersten Halbjahr ist derweil der Gewinn weiter eingebrochen.
Ruflin beabsichtige, nach der Ernennung eines neuen Chefs in den Verwaltungsrat zu wechseln, hiess es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Voraussichtlich an der Generalversammlung im März 2025 solle er zur Wahl vorzuschlagen werden.
Ruflin war einer der Mitgründer von Leonteq im Jahr 2007 und ist nach wie vor der zweitgrösste Aktionär des Unternehmens. Er war seit 2009 bereits Mitglied des Verwaltungsrats und von 2015 bis 2018 Vizepräsident. Er hatte sich nach Anfrage des Verwaltungsrats dazu bereit erklärt, für etwa fünf Jahre die CEO-Funktion zu übernehmen, wie es hiess.
Kritik nach Ergebniseinbruch
Er sei sehr zuversichtlich für Leonteq und werde das Unternehmen weiterhin als langfristiger Aktionär unterstützen, wird der Noch-CEO in der Mitteilung zitiert. Nach dem heftigen Gewinneinbruch im vergangenen Jahr stand Ruflin immer mal wieder in der Kritik von Marktbeobachtern.
Per 1. Oktober ernennt Leonteq zudem Jasmin Koelbl-Vogt zur General Counsel. Sie tritt die Nachfolge von Ingrid Silveri an, die per Ende September von ihrer Funktion zurücktrete. Koelbl-Vogt ist den Angaben zufolge seit 2011 in der Geschäftsleitung von Citigroup Global Markets Europe (CGME), wo sie für rechtliche und regulatorische Themen sowie für Steuern und Personal zuständig ist.
Gewinn schrumpft weiter zusammen
Derweil hat Leonteq operativ ein weiteres verheerendes Halbjahr abgeliefert, nachdem das Ergebnis im Vorjahreszeitraum bereits eingebrochen war. Der Betriebsertrag ging um 9 Prozent auf 133,4 Millionen Franken zurück. Während die Kommissions- und Dienstleistungserträge lediglich leicht zurückgingen (-5% auf 117,9 Mio Fr.), schmolz das Handelsergebnis weiter zusammen (-37% auf 11,2 Mio).
Der Gewinn vor Steuern brach in der Folge um 49 Prozent auf 12,9 Millionen ein und der Konzerngewinn lag mit 15,7 Millionen 45 Prozent unter dem Vorjahreswert. Allerdings hatte es im zweiten Halbjahr 2023 gar einen Verlust gegeben.
Beim Ertrag und Gewinn vor Steuern hat Leonteq damit die Analystenschätzungen nicht ganz erreicht, der Reingewinn liegt jedoch mehr oder weniger im Rahmen der Prognosen. Leonteq habe trotz eines weiterhin anspruchsvollen Marktumfelds eine solide Leistung erzielt, so das Unternehmen selbst.
Für das Gesamtjahr bekräftigt Leonteq derweil die «klare Ambition, den Gewinn für das Gesamtjahr 2024 im Vergleich zum Gesamtjahr 2023 zu steigern». Das Management geht davon aus, dass sich der Markt für strukturierte Produkte weiter zu einem volumengetriebenen Geschäft entwickeln werde – mit einer höheren Anzahl von Transaktionen mit kleineren durchschnittlichen Ticketgrössen. Vor diesem Hintergrund prüfe Leonteq neue strategische Initiativen, um weitere wiederkehrende Einnahmequellen zu erschliessen. (awp/mc/ps)