Leonteq erzielt 2018 höchsten Gewinn der Geschichte
Zürich – Das Finanzunternehmen Leonteq hat im Geschäftsjahr 2018 von einer erhöhten Nachfrage nach strukturierten Produkten profitiert. Unter dem Strich resultierte eine markante Steigerung des Gewinns, der noch höher ausfiel als vom Unternehmen im Dezember vorangekündigt. Im laufenden Jahr will die Gesellschaft den Personalbestand deutlich erhöhen.
Insgesamt erhöhte sich der Betriebsertrag um 31 Prozent auf 282,4 Millionen. Zu verdanken sei dies einem soliden Anstieg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft und einem deutlich verbesserten Handelsergebnis, teilte Leonteq am Donnerstag mit. So steuerte das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 272,5 Millionen zum Betriebsertrag bei, 10 Prozent mehr als Vorjahr. Eine solide Kundennachfrage nach strukturierten Anlageprodukten und Versicherungspolicen hätten zu dieser Steigerung geführt, hiess es weiter.
Auch das Handelsgeschäft leistete mit 21,4 Millionen wieder einen Beitrag zum Wachstums, nachdem im Vorjahr noch ein Minus von 25,8 Millionen resultiert hatte. Höhere Beiträge aus Absicherungsgeschäften, welche 2018 angesichts der im Vergleich zu 2017 höheren Volatilität angestiegen sind, führten zu diesem Resultat.
Kosten gesenkt
Dagegen sank der Geschäftsaufwand um 2 Prozent auf 189,1 Millionen. Damit lagen die Kosten leicht über der bisherigen Prognose von 185 Millionen. Das hatte die Gesellschaft aber bereits im Dezember in einer Vorabmeldung zum Geschäftsergebnis mitgeteilt.
Der Gewinn vor Steuern nahm um 300 Prozent auf 93,3 Millionen Franken zu, und lag damit über dem Wert von 90 Millionen, den die Gesellschaft im Dezember vorangekündigt hatte. Der Konzerngewinn schliesslich stieg um 296 Prozent auf 91,5 Millionen, den höchsten Gewinn in der Geschichte des Unternehmens.
In der Berichtsperiode emittierte Leonteq 28’360 strukturierte Produkten, was einer Steigerung von 7 Prozent entspricht. Das Transaktionsvolumen erhöhte sich dabei ebenfalls um 7 Prozent auf 11,4 Milliarden Franken.
Keine Dividende
Gestärkt wurde auch die Kapitalbasis. Das anrechenbare BIZ-Kapital belief sich per 31. Dezember auf 610,6 Millionen verglichen mit 419,7 Millionen per Ende 2017. Die BIZ-Gesamtkapitalquote lag per Ende Jahr bei 22,0 Prozent nach 19,6 Prozent im Vorjahr. Um die Kapitalbasis zu erhalten und um weiter ins Wachstum investieren zu können verzichtet das Unternehmen bekanntlich auf absehbare Zeit auf eine Dividendenzahlung.
Über den Erwartungen
Mit den Ergebnissen hat Leonteq die Erwartungen der Analysten der ZKB und von Research Partners übertroffen. Diese hatten im Vorfeld mit einem Betriebsertrag von 278 Millionen (ZKB) respektive 275 Millionen gerechnet. Den Reingewinn hatten sie auf 89 Millionen (ZKB) respektive auf 86,3 Millionen geschätzt.
Betriebsaufwand von rund 200 Millionen erwartet
Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen vorsichtig. Leonteq habe einen verhaltenen Jahresauftakt gehabt, da die Kundenaktivitäten vor dem Hintergrund der schwierigen Marktverhältnisse abgenommen haben.
Um aber ihre strategischen Wachstumsinitiativen weiter voranzutreiben, will Leonteq die Mitarbeiterzahl im Laufe des Jahres 2019 um rund 5 Prozent erhöhen. Für das Gesamtjahr 2019 wird daher ein Betriebsaufwand von rund 200 Millionen erwartet. Leonteq sieht sich gut positioniert, um das Unternehmen als weltweit anerkannte Gegenpartei für strukturierte Anlageprodukte und Versicherungslösungen weiter zu etablieren.
Keine Informationen lieferte das Unternehmen zu den Plänen des Hauptaktionärs Raiffeisen. Dieser hatte während der Zeit des ehemaligen CEO Pierin Vincenz eine Beteiligung von 29 Prozent an Leonteq aufgebaut. Im Zuge der Aufarbeitung der Ära Vincenz hat der neue Raiffeisen-VR-Präsident Guy Lachapelle angekündigt, dieses Engagement reduzieren zu wollen. (awp/mc/pg)