Zürich – Leonteq hat im Geschäftsjahr 2022 wie erwartetet die Erträge deutlich gesteigert. Dabei profitierte der Derivate-Spezialist von der gestiegenen Volatilität am Markt. Der Gewinn fiel aber wegen höherer Steuern nur hauchdünn über Vorjahr aus. Die Aktionäre dürfen sich dennoch auf eine höhere Dividende freuen.
Gleichzeitig meldete der Konzern den Rücktritt von Finanzchef Marco Amato per Ende August. Die Suche nach einem Nachfolger sei eingeleitet worden, heisst es in der Mitteilung vom Freitag.
Handelsergebnis treibt Vorsteuergewinn
Der Betriebsertrag zog im vergangenen Jahr um 9,1 Prozent auf 456,0 Millionen Franken an. Haupttreiber war das starke Handelsergebnis. Dieses habe sich mehr als verdoppelt, was beispiellose Marktbedingungen mit erhöhter Volatilität widerspiegle, heisst es im Communiqué.
Die starken Kursschwankungen haben aber ihre Kehrseite: Die Kunden haben sich laut Leonteq in den meisten Regionen angesichts des schwierigeren Anlagemarktumfelds zurückgehalten. Das Handelsergebnis konnte aber die Schwäche im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mehr als ausgleichen.
Der Vorsteuergewinn stieg denn auch um 19 Prozent auf 193,3 Millionen. Unter dem Strich fiel der Reingewinn mit 156,4 Millionen aber nur leicht höher aus (+0,4%). Der Grund sind höhere Steuern. Dennoch soll eine um 1 Franken erhöhte Dividende von 4,00 Franken an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Die Erwartungen der Analysten wurden beim Betriebsertrag und bei Gewinn vor Steuer klar übertroffen. Bei Reingewinn lagen sie nur ganz knapp darüber.
Aussichten verhalten positiv
Mit Blick nach vorne zeigt sich Leonteq verhalten positiv. Durch Investitionen in wichtige Initiativen in den letzten Jahren sei ein solides Fundament geschaffen worden, heisst es. Beim Kundengeschäft sei aber auch für 2023 von einer erhöhten Unsicherheit bei Anlegern auszugehen.
Leonteq plant nun, 2023 die jährlichen Investitionen in Wachstumsinitiativen um rund 50 Prozent auf rund 32 Millionen Franken zu erhöhen. Beim Vorsteuergewinn stellt der Konzern für das laufende Jahr 70 bis 100 Millionen Franken in Aussicht und damit klar weniger als 2022.
Aktienrückkäufe über 18 Millionen Franken
Gleichzeitig hat der Verwaltungsrat beschlossen, per Anfang April ein Aktienrückkaufprogramm über 18 Millionen Franken zu starten. Dies entspreche einer pro forma Ausschüttung von 1,00 Franken je Aktie, heisst es.
Die Dividende zusammen mit dem Aktienrückkauf entspreche somit einer Gesamtausschüttung von 5,00 Franken je Aktie für 2022 (58% des Konzerngewinns). Ab 2023 strebt Leonteq weiter eine Ausschüttungsquote von über 50 Prozent des Konzerngewinns bzw. mindestens 2,00 Franken kombiniert mit jährlichen Aktienrückkaufprogrammen an.
Neuer Finanzchef gesucht
Zudem befindet sich der Derivate-Spezialist nun auf der Suche nach einem neuen Finanzchef. Marco Amato wird den Konzern Mitte August 2023 verlassen. Neben seiner Tätigkeit als CFO führte er Leonteq von Oktober 2017 bis April 2018 auch als Interim-CEO. (awp/mc/ps)
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