Leonteq stellt nach Rekordjahr 2021 neuen Fünfjahres-Strategiezyklus vor
Zürich – Der Derivate-Spezialist Leonteq hat im Geschäftsjahr 2021 wie versprochen Rekordmarken erzielt. Dies verdankt das Unternehmen vor allem einer starken Kundenaktivität und einem disziplinierten Risikomanagement. In das neue Geschäftsjahr 2022 sei man abermals «sehr stark» gestartet.
So weist der Finanzdienstleister unter dem Strich einen Gewinn von 155,7 Millionen Franken aus, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Erst Mitte November hatte Leonteq für 2021 eine Gewinnspanne von 140 bis 160 Millionen in Aussicht gestellt. Zum Vergleich: In dem von der Corona-Pandemie geprägten 2020 war der Gewinn noch auf knapp 40 Millionen Franken abgesackt.
Basis des Gewinnanstiegs waren die wieder sprudelnden Erträge. So sei 2021 durch ein günstiges Marktumfeld mit allgemein positiven Aktienmärkten, dem Ausbleiben signifikanter anlageklassenübergreifender Marktschocks und einem insgesamt attraktiven Volatilitätsniveau geprägt gewesen, heisst es erklärend in der Mitteilung. Entsprechend hoch sei die Kundenaktivität ausgefallen.
Der Betriebsertrag stieg um 78 Prozent auf knapp 418 Millionen Franken an. Dem stand ein lediglich 29 Prozent höherer Betriebsaufwand von knapp 256 Millionen gegenüber. Die höheren Ausgaben begründet Leonteq mit Investitionen in strategische Initiativen, einem performancebedingten Anstieg der variablen Kosten und Rückstellungen für Rechtsfälle und Steuern.
Handelsergebnis wieder positiv
Während die Kommissions- und Dienstleistungserträge mit annähernd 307 Millionen etwas unter dem Vorjahreswert von knapp 335 Millionen blieben, erzielte die Gruppe 2021 wieder ein positives Handelsergebnis von gut 112 Millionen, was vor allem auf einen erheblich positiven Beitrag aus Absicherungsgeschäften zurückzuführen war.
Das Eigenkapital belief sich per Ende 2021 auf gut 802 Millionen Franken, was um etwa 150 Millionen über dem Vergleichswert von 2020 lag. Zusammen mit den aufgeschobenen Erträgen belief sich die Kapitalbasis von Leonteq auf annähernd 874 Millionen. Das Ziel für die Kapitalbasis «im Bereich von 800 Millionen Franken» wurde damit erreicht.
Die Aktionäre sollen mit einer Dividende von 3,00 Franken am Erfolg beteiligt werden, nachdem es 2020 lediglich 75 Rappen gewesen waren. Ab diesem Geschäftsjahr sei der Übergang zu einer progressiven Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von mehr als 50 Prozent des Konzerngewinns vorgesehen, bestätigt die Gruppe frühere Aussagen.
Neue Ziele bis 2026
Wie die Gruppe weiter berichtet, ist der Start in das neue Geschäftsjahr 2022 «sehr stark» verlaufen. Vor allem beim Handelsergebnis habe man im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Plus gesehen.
Darüber hinaus stellt das Unternehmen seine Wachstumsstrategie für die kommenden Jahre vor. Man werde einen «ambitionierten Fünfjahres-Strategie-Zyklus» lancieren, der auf den vier Dimensionen Angebot, Plattform, Produkte und Nachhaltigkeit basiere.
Um den Plan umzusetzen werde man in digitale Kundenlösungen investieren. Ausserdem sei eine Konzentration auf die starke Position im Heimatmarkt und eine Erweiterung des Angebots für die internationale Kundenbasis geplant. Ausserdem werde man ESG-Aspekte in die Geschäftsprozesse und Produktangebot integrieren.
Finanziell wiederum bedeutet dies, dass Leonteq bis 2026 einen Betriebsertrag von 450-500 Millionen Franken erreichen will bei einer Eigenkapitalrendite von über 15 Prozent. (awp/mc/ps)