Leonteq verdient 2019 weniger

Leonteq-CEO Lukas Ruflin. (Foto: Leonteq)

Zürich – Das Finanzunternehmen Leonteq hat im Geschäftsjahr 2019 zwar einen geringeren Gewinn als im Rekordjahr 2018 erzielt. Dennoch will die Gesellschaft wieder eine Dividende zahlen. Zuletzt waren die Aktionäre 2016 in den Genuss einer Ausschüttung gekommen.

Die Gesellschaft musste in einem «wettbewerbsintensiven Umfeld» einen Rückgang des Betriebsertrags von 9 Prozent auf 256,2 Millionen Franken hinnehmen, wie Leonteq am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich verblieb ein um 31 Prozent tieferer Konzerngewinn von 62,7 Millionen Franken, nachdem im Vorjahr noch der höchste Gewinn in der Geschichte des Unternehmens erzielt worden war.

An die Aktionäre soll eine Dividende von 0,50 Franken bezahlt werden. Dies markiere der Übergang zu einer konservativen Dividendenpolitik, heisst es in der Mitteilung weiter. Zuletzt hatten die Aktionäre 2016 für das Geschäftsjahr 2015 eine Dividende erhalten.

Rückläufiges Provisionsgeschäft
Der Rückgang des Betriebsertrags ist tieferen Erträgen im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft und dem Fehlen von Beiträgen aus Absicherungsgeschäften zuzuschreiben. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm um 3 Prozent auf 264,9 Millionen Franken ab. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft belief sich auf -3,2 Millionen nach +21,4 Millionen im Vorjahr und der Erfolg aus dem Zinsengeschäft erreichte -8,3 Millionen Franken nach -14,9 Millionen.

Der Geschäftsaufwand stieg derweil um 1 Prozent auf 191,1 Millionen Franken. In Übereinstimmung mit dem angekündigten Rekrutierungsplan stieg die Mitarbeiterzahl von 486 Vollzeitstellen per Ende 2018 auf 508 Vollzeitstellen per Ende 2019. Der Personalaufwand stieg somit um 1 Prozent.

Das Verhältnis Kosten zum Ertrag (Cost-Income-Ratio) verschlechterte sich auf 74 Prozent von 67 Prozent im Vorjahr. Damit wurde das bisherige Ziel, bis 2020 ein Kosten/Ertrags-Verhältnis von «weniger als 70 Prozent» zu erreichen, nicht erfüllt.

Mit den Ergebnissen lag Leonteq aber mehrheitlich über den Erwartungen der Analysten. Im Schnitt (AWP-Konsens) hatte diese mit einem Betriebsertrag von 256,3 Millionen, einem Geschäftsaufwand von 194,5 Millionen und einem Reingewinn von 60,5 Millionen gerechnet.

Neue Ziele 2020
Für 2020 hat Leonteq folgenden finanziellen Ziele definiert: Im «weiterhin herausfordernden Handelsumfeld» will die Gesellschaft den Betriebsertrag auf 270 Millionen bis 300 Millionen steigern (bisherige Prognose: rund 300 Mio.). Sie strebt ausserdem einen Betriebsaufwand von rund 200 Millionen an. Dies würde zu einem erwarteten Kosten-Ertrags-Verhältnis von 67 Prozent bis 74 Prozent führen (bisherige Prognose: unter 70%).

Ausserdem gab die Gesellschaft Änderungen im Verwaltungsrat bekannt. Hans Isler, Vizepräsident des Verwaltungsrats und Vorsitzender des Prüfungsausschusses, hat sich dazu entschieden, an der bevorstehenden Generalversammlung am 31. März 2020 nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten. Als neues Mitglied wird Philippe Weber vorgeschlagen. Vorbehältlich seiner Wahl beabsichtigt der Verwaltungsrat, Philippe Weber zum neuen Vizepräsidenten von Leonteq zu ernennen. (awp/mc/ps)

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