Zürich – Die Derivate-Spezialistin Leonteq verwahrt sich in einem Statement erneut gegen die zu Wochenbeginn von der «Financial Times» erhobenen Vorwürfe. Die Wirtschaftszeitung hatte unter Berufung auf Whistleblower berichtet, Leonteq habe möglicherweise Geldwäscherei und Steuerhinterziehung zugelassen. Leonteq weist die Vorwürfe am Mittwoch erneut «entschieden» zurück.
Die FT hatte insbesondere die Unabhängigkeit einer internen Untersuchung in Frage gestellt. Untersucht wurden zwei Handels-Deals von Anfang 2021, beauftragt wurde EY Schweiz. Diese führt aber bereits die interne Revision bei Leonteq durch. EY sei dann auch zum Schluss gekommen, die Transaktionen müssten nicht gemeldet werden.
Für die Sonderuntersuchung sei die Wahl auf EY gefallen, weil zu der Zeit das Ausschreibungsverfahren zur Erneuerung des Mandats für die externe Rechnungsprüfung im Gange gewesen sei, erklärte Leonteq nun in dem Communiqué. Die Wahl des Sonderprüfers sollte die an der Ausschreibung beteiligten Wirtschaftsprüfer nicht in Konflikt bringen.
EY sei als interner Rechnungsprüfer von Leonteq nicht an der Ausschreibung beteiligt gewesen, so die Mitteilung weiter. Und das separate EY-Team, das die Sonderuntersuchung durchgeführt habe, habe autonom gearbeitet.
Leonteq verfolge eine strikte Null-Toleranz-Politik in Bezug auf nicht konformes Geschäftsverhalten, erklärte das Unternehmen weiter. Sowohl interne als auch externe Rechts- und Compliance-Spezialisten seien in den fraglichen Fällen zum Schluss gekommen, dass keine Grundlage für die Einreichung einer Verdachtsmeldung vorliege.
Auf Kurs für Rekordgewinn
Leonteq konzentriere sich weiterhin auf die Umsetzung der Wachstumsstrategie, betonte das Unternehmen. Die gedämpfte Kundennachfrage in der zweiten Jahreshälfte etwa sei durch ein gutes Handelsergebnis kompensiert worden.
Das Finanzhaus sei damit auf gutem Weg, die für 2022 angekündigte Prognose zu erfüllen. Diese verspricht einen Konzerngewinn über dem Rekordwert des Vorjahres. 2021 hatte Leonteq einen Überschuss von 155,7 Millionen Franken ausgewiesen.
Die Compliance-Vorwürfe der Financial Times hatten die Leonteq-Aktien in den letzten beiden Handelstagen um rund ein Viertel nach unten geschickt. (awp/mc/ps)
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