Leonteq wird 2023 markant weniger Gewinn schreiben
Zürich – Der Derivate-Spezialist Leonteq spürt die deutlich geringere Marktvolatilität. Insbesondere das Handelsergebnis wird im Gesamtjahr 2023 massiv schwächer ausfallen als im Vorjahr. Entsprechend wird auch der Gewinn noch einen Bruchteil des Vorjahres erreichen.
Das Unternehmen publizierte am Freitag überraschend ein Business Update nach elf Monaten und revidierte dabei den Ausblick. So wird im Gesamtjahr 2023 mit einem Reingewinn zwischen 10 und 20 Millionen Franken gerechnet, inklusive positiver Steuereffekte, wie Leonteq am Freitag mitteilt. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei über 156 Millionen.
Bisher lautete die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 auf 40 bis 70 Millionen Franken für den Gewinn vor Steuern. Diese ist also mit der aktuellen Prognose nicht direkt vergleichbar. Im Vorjahr erwirtschaftete das Unternehmen noch einen Gewinn vor Steuern in der Höhe von gut 193 Millionen Franken.
Insbesondere das Handelsgeschäft wird das Vorjahresergebnis massiv unterschreiten. So erwartet Leonteq ein normalisiertes Handelsergebnis von ungefähr 30 Millionen Franken inklusive positive Beiträge aus Hedging- und Treasury-Aktivitäten. Im Vorjahr lag diese Ziffer noch bei knapp 264 Millionen.
Tiefe Marktvolatilität
Die ersten elf Monate des Jahres 2023 seien geprägt gewesen von Inflationsdruck, zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten und einem deutlichen Rückgang der Marktvolatilität. Diese habe im November 2023 gar einen Jahrestiefstand erreicht. Leonteq betont gleichzeitig, dass beim Vergleich beachtet werden müsse, dass die Performance im Vorjahr «aussergewöhnlich stark» ausgefallen sei.
Zudem habe Leonteq wie angekündigt 2023 die jährlichen Investitionen in wichtige Wachstumsinitiativen um rund 50 Prozent auf etwa 30 Millionen Franken ausgeweitet.
Trotz des herausfordernden Marktumfelds sei das Kundengeschäft in den ersten elf Monaten des Jahres 2023 solide geblieben, heisst es weiter. So hätten die Kundentransaktionen gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent zugenommen und die Anzahl der emittierten Produkte um 34 Prozent. Aufgrund geringerer durchschnittlicher Ticketgrössen sei das Transaktionsvolumen auf der Plattform und der Kommissions- und Dienstleistungsertrag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings relativ stabil geblieben.
Die detaillierten Jahreszahlen wird Leonteq am 8. Februar 2024 publizieren. (awp/mc/pg)