New York – Der traditionsreiche Jeans-Hersteller Levi Strauss (Levi’s) ist bei seiner Rückkehr an die Börse auf grosses Anlegerinteresse gestossen. Der erste Kurs lag am Donnerstag bei über 22 Dollar und damit rund 30 Prozent über dem Ausgabepreis von 17 Dollar. Die Papiere der Blue-Jeans-Ikone, die unter dem Tickerkürzel «LEVI» an der New York Stock Exchange (NYSE) gelistet wurden, schossen zeitweise sogar um mehr als ein Drittel in die Höhe. Am Ende ging die Aktie mit einem 32-prozentigen Kursplus aus dem Handel.
Das Management-Team des US-Unternehmens mit bayerischen Wurzeln läutete bei der Premiere in New York wie traditionell üblich den Aktienhandel ein, zudem schmückte das Levi’s-Logo den Sitz der Börse an der Wall Street. Zudem waren an der NYSE ungewöhnlich viele Menschen in Jeans zu sehen – der Börsenbetreiber hob zu Ehren des Neulings auch auf dem Handelsparkett seine «No Jeans»-Vorschrift auf, so dass auch die Börsenhändler Levi’s tragen konnten.
Über 600 Mio Dollar frisches Kapital
Der 166 Jahre alte Modekonzern aus San Francisco sammelte beim Börsengang gut 623 Millionen Dollar an frischem Kapital bei Anlegern ein. Die Nachfrage nach den Aktien war bereits vor dem Handelsstart gross gewesen – zunächst hatte Levi’s eine Preisspanne zwischen 14 und 16 Dollar angepeilt. Insgesamt wurde das Unternehmen beim Börsen-Comeback mit etwa 6,55 Milliarden Dollar bewertet.
Levi’s hatte bereits im Jahr 1971 einen Börsengang vollzogen, war jedoch Mitte der 1980er Jahre wieder privatisiert worden. Die einflussreichsten Eigentümer sind Nachfahren von Firmengründer Levi Strauss, der von Bayern aus nach New York auswanderte und 1853 dann – angelockt vom Goldrausch an der US-Westküste – nach Kalifornien weiterzog. Dort eröffnete er ein Textilgeschäft und spezialisierte sich auf robuste Arbeitskleidung für Goldschürfer. Gemeinsam mit seinem Partner Jacob Davis gilt Strauss als Erfinder der Blue Jeans. (awp/mc/pg)