LGT verdient 2017 deutlich mehr – Rekordhoher Netto-Neugeldzufluss
Vaduz – Der Vermögensverwalter LGT Group hat im Geschäftsjahr 2017 den Gewinn deutlich gesteigert und beim Neugeld und den verwalteten Vermögen erneut zugelegt. Alle Regionen und Geschäftsfeldern haben dank organischem Wachstum und Übernahmen zu den guten Ergebnissen beigetragen. Das Institut will auch künftig sowohl organisch als auch akquisitorisch wachsen, wenn gleich in letzterem wohl weniger stark als in den vergangenen Jahren.
«Signifikant» zum Wachstum im vergangenen Geschäftsjahr trug die Integration des Private-Banking-Geschäfts von ABN Amro in Asien und dem Mittleren Osten sowie des Private-Debt-Managers European Capital Fund Management bei, wie CEO Prinz Max von und zu Liechtenstein am Montag an der Bilanzmedienkonferenz erklärte.
Der Konzerngewinn der im Besitz der Fürstenfamilie befindenden Gesellschaft stieg um 23% auf 283 Mio CHF. Der Bruttoerfolg nahm gar um 27% auf 1,5 Mrd CHF zu.
Dabei stieg der Kommissions- und Dienstleistungserfolg dank einer höheren Vermögensbasis und verstärkten Kundenaktivitäten um 22% auf 1,0 Mrd CHF. Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft verbesserte sich 33% auf 228 Mio und der Erfolg aus dem Handelsgeschäft und sonstige Erträge um +41% auf 296 Mio. Ausserdem fiel im ersten Halbjahr ein einmaliger Ertrag aus dem Verkauf einer Private-Equity-Beteiligung an, wie CFO Olivier de Perregaux sagte.
Steigender Geschäftsaufwand
Der Geschäftsaufwand nahm um 27% auf 1,1 Mrd zu. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis blieb unverändert rund 74%. Dabei erhöhte sich der Personalaufwand um 28% auf 858 Mio. Die Zunahme war auf den um mehr als 550 Mitarbeiter auf 3’188 Beschäftigte erhöhten Personalbestand sowie auf höhere leistungsabhängige Vergütungen zurückzuführen. Organisch stieg der Mitarbeiterbestand um 240 Personen. Er gehe aber davon aus, dass die Wachstumsrate auf der Mitarbeiterseite künftig weniger hoch sein werde als in der Vergangenheit, ergänzte Prinz Max.
Der Sachaufwand stieg infolge des Geschäftswachstums um 22% auf 275 Mio und die Wertberichtigungen, Abschreibungen und Rückstellungen erhöhten sich hauptsächlich akquisitionsbedingt um 36% auf 76 Mio; Mitte Mai 2017 wurde das Private-Banking-Geschäft von ABN Amro in Asien und dem Mittleren Osten und im Juni das in London und Paris ansässigen Private-Debt-Managers European Capital Fund Management integriert.
Vermögen steigen ein Drittel
Per Ende Jahr verwaltete die Bank in ihren beiden Geschäftseinheiten Private Banking und Asset Management Vermögen im Umfang von knapp 202 Mrd CHF oder rund 33% mehr als im Vorjahr. Zum Wachstum hat einerseits ein rekordhoher organischer (+12%) Netto-Neugeldzufluss in der Höhe von rund 18 Mrd beigetragen; davon entfielen rund zwei Drittel auf das Private Banking. Anderseits steuerten Akquisitionen verwaltete Vermögen im Umfang von 18,3 Mrd bei und aus der Markt- und Währungsperformance stammten 13,7 Mrd.
Die Bilanzsumme betrug per 31. Dezember 2017 41,9 Mrd und lag damit 17,2% über dem Wert per Ende 2016. Die Kernkapitalquote (Tier 1) belief sich auf 18,8%, gegenüber 20,2% im Vorjahr.
Zuversichtlicher Ausblick
«Wir haben ausgezeichnete Resultate erzielt», sagte Prinz Max. Für die Zukunft zeigte er sich zuversichtlich. Die gesunde Profitabilität der beiden Geschäftsbereiche, verbunden mit der starken Kapitalisierung der LGT, würden weitere substanzielle Investitionen in den Ausbau der Vertriebsorganisation, in die Ausweitung und Verstärkung von Investmentkompetenzen sowie in die rasch voranschreitende Standardisierung und Digitalisierung erlauben.
Die LGT wolle auch in Zukunft «attraktive» Akquisitionen realisieren, führte der CEO aus. Die Bank evaluiere sowohl im Private Banking als auch im Asset Management laufend Opportunitäten, letztlich würden aber nur wenige zu ihr passen. Er gehe davon aus, dass die Akquisitionstätigkeit der Bank in den kommenden zehn Jahren geringer ausfallen werde als im vergangenen Jahrzehnt. (awp/mc/ps)