Vaduz – Der liechtensteinische Vermögensverwalter LGT Group hat im von der Corona-Pandemie geprägten Geschäftsjahr 2020 zwar den Bruttoerfolg gesteigert. Unter dem Strich resultierte aufgrund eines Einmaleffekts aus einer Übernahme allerdings ein geringerer Gewinn.
Insgesamt nahm der Bruttoerfolg um 2,0 Prozent auf 1,85 Milliarden Franken zu, wie das sich im Besitz der Fürstenfamilie befindende Institut am Montag mitteilte. Den Löwenanteil steuerte dabei das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft bei. Dessen Erfolg stieg um 1,9 Prozent auf 1,19 Millionen. Während dabei die Einnahmen aus dem Brokerage-Geschäft und aus den Vermögensverwaltungsmandaten zulegten, fielen die performanceabhängigen Erträge tiefer aus.
Gar um 19 Prozent auf 437,2 Millionen nahm der Erfolg aus dem Handelsgeschäft zu. Zurückzuführen ist der Anstieg auf höhere Erträge aus dem Kundenhandel mit Devisen und Derivaten. Vor dem Hintergrund des Negativzinsumfelds und eines geringeren Kreditvolumens nahm dagegen der Erfolg im Zinsgeschäft um 19 Prozent auf 230,7 Millionen ab.
Höherer Personalaufwand
Zugelegt hat aber auch der Geschäftsaufwand (+3% auf 1,39 Mrd), wobei der Personalaufwand um 5 Prozent zulegte. Der Anstieg des Personalaufwands reflektiert einen leicht höheren Personalbestand sowie insbesondere die Earn-Out-Zahlung von 59 Millionen im Zusammenhang mit der vollständigen Übernahme von LGT Vestra; ohne diese einmalige Belastung wäre der Personalaufwand den Angaben zufolge stabil geblieben.
Die Position Wertberichtigungen, Abschreibungen, Rückstellungen betrug 131,2 Millionen im Vergleich zu 117,2 Millionen im Vorjahr, in dem Auflösungen vorgenommen werden konnten.
Unter dem Strich sank der Konzerngewinn um 5 Prozent auf 291,5 Millionen. Ohne Berücksichtigung des Einmaleffekts aufgrund der vollständigen Übernahme von LGT Vestra wäre der Gewinn um 14 Prozent gestiegen, heisst es weiter.
Nettoneugelder in Höhe von 11,6 Milliarden
Die verwalteten Vermögen beliefen sich per Ende 2020 auf rekordhohe 240,7 Milliarden. Der Anstieg um 6 Prozent gegenüber Ende 2019 reflektiere die Nettoneugeldzuflüsse, negative Währungseffekte sowie eine positive Markt- und Investmentperformance, heisst es dazu.
Der Nettoneugeldzufluss belief sich dabei auf 11,6 Milliarden, entsprechend einer Wachstumsrate von 5 Prozent, dies nach 13,9 Milliarden (+7%) im Vorjahr.
Im laufenden Jahr feiert die LGT ihr 100-Jahr-Jubiläum. Für das Jubiläumsjahr zeigt sich die Gesellschaft optimistisch. Sie ist zuversichtlich, auch im laufenden Jahr, in dem das Marktumfeld angesichts der Corona-Pandemie anspruchsvoll bleiben dürfte, weiteres profitables Wachstum zu erzielen, so die Mitteilung. (awp/mc/ps)