LGT verdient 2022 deutlich mehr
Vaduz – Der liechtensteinische Vermögensverwalter LGT Group hat im Geschäftsjahr 2022 einen deutlich höheren Gewinn eingefahren. Dank anhaltend grosser Neugeldzuflusse und Zukäufen legten die verwalteten Vermögen sogar leicht zu.
Die Bankgruppe, die im Besitz des Liechtensteiner Fürstenhauses ist, erzielte 2022 einen um 19 Prozent höheren Konzerngewinn von 420,8 Millionen Franken. Während sich die geopolitischen Unsicherheiten und ein turbulentes Marktumfeld negativ auf die Kundenaktivität auswirkten, setzten die Zinserhöhungen der Zentralbanken positive Impulse, teilte die Bank am Montag mit.
Die verwalteten Vermögen stiegen im Berichtsjahr leicht auf 287,2 Milliarden Franken von 285,8 per Ende 2021. Netto flossen der Bank im Berichtsjahr 17,1 Milliarden Franken an Neugeldern zu (+6% auf annualisierter Basis). Positiv wirkte sich auch der Kauf von Crestone Wealth Management und Validus Wealth auf die verwalteten Vermögen aus. Den positiven Beitrag bezifferte die LGT mit 16,6 Milliarden Franken.
Deutliches Plus im Zinsgeschäft
Die Erträge aus dem zentralen Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verharrten mit 1,59 Milliarden Franken in etwa auf dem Vorjahresniveau (+0,5%), da sich die Kunden laut LGT mit Transaktionen zurückhielten. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft und die sonstigen Erträgen ging um 5 Prozent auf 328,7 Millionen Franken zurück.
Deutlich besser lief es im Zinsengeschäft. Hier verdoppelte sich der Erfolg annähernd auf 390,0 Millionen Franken, nach 204,5 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg liege vor allem in den deutlich höheren Kundeneinlagen begründet, schrieb die Bank weiter.
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich um 5 Prozent auf 1,68 Milliarden Franken. Dabei legte der Sachaufwand überproportional deutlich zu (+21%). Der Anstieg gehe insbesondere auf höhere Investitionen in IT und Digitalisierung, wie auch auf gestiegene Ausgaben für Reisen, Marketing und Events sowie auf Projekt- und Beratungskosten zurück. Der Personalaufwand blieb dagegen in etwa auf dem Vorjahresniveau konstant.
Da der Aufwand weniger stark stieg als die Erträge verbesserte sich das Kosten-Ertrags-Verhältnis im Berichtsjahr auf 72,9 Prozent von 75,2 Prozent.
2023 solides Wachstum erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. Die Bank sei gut aufgestellt, um auch 2023 solide wachsen zu können.
«Die LGT hat im anspruchsvollen Jahr 2022 ausserordentlich gute Ergebnisse erzielt, die es uns erlauben, weiter in die Verstärkung unseres Geschäftes zu investieren», lässt sich LGT-Chairman Prinz Max von und zu Liechtenstein in der Mitteilung zitieren. Investieren wolle die Bank vor allem in die Digitalisierung und den Ausbau der Anlagelösungen in Bereich der Nachhaltigkeit. (awp/mc/ps)