LGT verdient 2023 weniger
Vaduz – Der liechtensteinische Vermögensverwalter LGT Group hat im vergangenen Jahr wegen höherer Kosten und Rückstellungen zwar deutlich weniger verdient. Der Neugeldzufluss hingegen war aber sehr hoch.
Der Konzerngewinn ging 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf 375,3 Millionen Franken zurück, wie die Bankgruppe im Besitz des Liechtensteiner Fürstenhauses am Montag mitteilte. Zum einen stieg der Geschäftsaufwand wachstumsbedingt, zum anderen belasteten aber auch eine Wertberichtung auf einer Unternehmensbeteiligung und höhere Rückstellungen für operative Risiken das Ergebnis.
Der Aufwand stieg um 13 Prozent auf 1,91 Milliarden Franken, während der Posten Wertberichtigungen, Abschreibungen und Rückstellungen sich auf 201,8 Millionen erhöhte (+46%). Das Kosten/Ertrags-Verhältnis stieg damit auf 74,2 Prozent an von 72,9 Prozent im Vorjahr.
Wachstum im Zinsgeschäft
Der Bruttoerfolg der Gruppe stieg 2023 um 11 Prozent auf 2,57 Milliarden. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft fiel dabei mit 1,56 Milliarden leicht geringer aus als im Vorjahr (-2%). Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft legte dank der gestiegenen Zinsen hingegen um 33 Prozent auf 517,2 Millionen zu. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft und sonstige Ertrag erhöhte sich sogar noch stärker auf 493,5 Millionen (+50%).
Die verwalteten Vermögen stiegen per Ende Jahr auf 316,0 Milliarden Franken nach 305,8 Milliarden zum Halbjahr und 287,2 Milliarden Ende 2022. Dies sei der höchste Stand jemals per Jahresende, so die Bank. Neben einem starken Netto-Neugeldzufluss trug dazu auch die Akquisition des britischen Wealth-Management-Geschäfts von abrdn mit 6,4 Milliarden bei. Seit September 2023 sind die Resultate des übernommenen Geschäfts in den Ergebnissen der LGT enthalten.
Netto-Neugeld von fast 22 Mrd
Im gesamten Berichtsjahr flossen der Bank 21,9 Milliarden Franken an Neugeldern zu, was einer organischen Wachstumsrate von 8 Prozent entspreche. Wie bereits mit den Ergebnissen zum Halbjahr kommuniziert, ist in den Netto-Neugeldern ein Zufluss von rund 7 Milliarden Franken eines grossen Pensionskassenkunden von LGT Capital Partners enthalten.
Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich und will erneut profitables Wachstum generieren. Die über die vergangenen Jahre ausgebaute Präsenz im Ausland eröffne weitere Wachstumschancen. Die zuletzt erfolgten Expansionsschritte im Private Banking in Australien, Indien, Thailand und Japan hätten bereits «erfreuliche» Ergebnisse gebracht. Auch der im Herbst 2022 erfolgte Eintritt in den Private-Banking-Markt in Deutschland entwickle sich «sehr erfolgreich». (awp/mc/pg)