LGT verdient im ersten Halbjahr 20 Prozent mehr – Stabile AuM
Vaduz – Die Liechtensteiner LGT hat in der ersten Jahreshälfte 2022 deutlich mehr verdient. Dank viel Neugeld und einem Zukauf machten zudem die verwalteten Vermögen trotz Börsenbaisse keinen grossen Taucher.
Konkret steigerte die Bankengruppe, die im Besitz des Liechtensteiner Fürstenhauses ist, den Konzerngewinn um 20 Prozent auf 217,2 Millionen Franken. In einem von Unsicherheiten geprägten Marktumfeld habe man «sehr solide Erträge» erwirtschaftet und weiter in den Geschäftsausbau, die Digitalisierung sowie nachhaltige Anlagelösungen investiert, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Die verwalteten Vermögen blieben derweil trotz negativer Marktperformance relativ stabil bei 284,7 Milliarden Franken per Mitte 2022 (Ende 2021: 285,8 Mrd). Dazu hätten ein «starker» Netto-Neugeldzufluss von 6,2 Milliarden Franken (+4% auf annualisierter Basis) sowie ein Vermögenszuwachs aus der Akquisition von Crestone Wealth Management (im Mai) in Höhe von 15,6 Milliarden beigetragen.
Deutlich höhere Erträge
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg den Angaben zufolge um 13 Prozent auf 784,6 Millionen Franken, obwohl sich die transaktionsabhängigen Erträge verhalten entwickelt hätten. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft und sonstige Ertrag fiel derweil mit 128,4 Millionen um 19 Prozent tiefer aus, wobei das geringere Transaktionsvolumen teilweise durch Absicherungsgeschäfte kompensiert worden sei.
Beim Erfolg aus dem Zinsgeschäft ergab sich ein Plus von 36 Prozent auf 138,2 Millionen Franken, was auf das wieder steigende Zinsniveau zurückzuführen sei. Insgesamt steigerte die LGT den Bruttoerfolg um 10 Prozent auf 1,05 Milliarden Franken.
Auf der Kostenseite nahm der Geschäftsaufwand um 7 Prozent auf 741,6 Millionen Franken zu. Aufgrund höherer Investitionen in die Digitalisierung, wieder gestiegener Ausgaben für Reisen, Marketing und Events sowie höherer Beratungskosten vergrösserte sich vor allem der Sachaufwand um hohe 25 Prozent. Das Plus beim Personalaufwand von 3 Prozent wird einerseits mit Personalwachstum und andererseits mit tieferen Abgrenzungen für langfristige performanceabhängige Vergütungskomponenten begründet. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis sank damit auf 70,6 Prozent im Vergleich zu 75,2 Prozent im Jahr 2021.
Die LGT ist mit einer Kernkapitalquote (Tier 1) von 18,4 Prozent per 30. Juni 2022 (Ende 2021: 22,1%) «sehr gut kapitalisiert und verfügt über eine hohe Liquidität», wie es heisst. (awp/mc/ps)