Vaduz – Der liechtensteinische Vermögensverwalter LGT Group ist im Geschäftsjahr 2021 stark gewachsen und hat dabei den Gewinn deutlich gesteigert. Der Gruppe sind so viele Neugelder zugeflossen wie noch nie in ihrer Geschichte.
Der Reingewinn kletterte um 21 Prozent auf 352,8 Millionen Franken. Dazu habe die höhere Vermögensbasis sowie ein gutes Anlagegeschäft geführt, schreibt die Gruppe am Montag in einer Mitteilung. Zudem hatte im 2020 ein Einmaleffekt zur vollständigen Übernahme des britischen Vermögensverwalters LGT Vestra mit knapp 60 Millionen auf das Ergebnis gedrückt und so für eine tiefere Vergleichsbasis gesorgt.
Starkes operatives Geschäft
Doch für den Ergebnissprung war im Jahr 2021 vor allem das operative Geschäft verantwortlich: Der Bruttoerfolg der Liechtensteiner nahm um 15 Prozent auf 2,13 Milliarden Franken zu. Den Löwenanteil steuerte das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft bei. Da stiegen die Erträge um 33 Prozent auf 1,58 Milliarden. Nebst dem Neugeldzufluss hätten auch das Brokerage-Geschäft und deutlich höhere performanceabhängige Erträge zum Wachstum beigetragen.
Im Zinsgeschäft nahm der Erfolg mit Blick auf das anhaltende Tiefzinsumfeld um 11 Prozent auf 205 Millionen Franken ab. Und der Erfolg aus dem Handelsgeschäft und die sonstigen Erträge gingen um 21 Prozent auf 346 Millionen zurück. Grund dafür seien höhere Absicherungskosten und tiefere Einnahmen aus dem Anleiheportfolio gewesen, heisst es.
Kostenseitig nahm der Geschäftsaufwand der LGT Group um 15 Prozent auf 1,60 Milliarden Franken zu. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis stieg damit nur leicht auf 75,2 Prozent. Und mit einer Kernkapitalquote (Tier 1) von 22,1 Prozent sei die Gruppe per Ende 2021 nach wie vor sehr gut kapitalisiert und sie verfüge über eine hohe Liquidität.
Rekordhoher Neugeldzufluss
Der LGT Group ist im vergangenen Jahr mit 24,8 Milliarden Franken so viel Neugeld wie noch nie zugeflossen. Im Jahr davor waren es 11,6 Milliarden. Sowohl das Privatkunden- wie auch das Asset-Management-Geschäft hätten in allen Regionen zum erfreulichen Wachstum beigetragen, heisst es. Und 4,5 Milliarden an Neugeldern gewann die Einheit LGT Private Banking durch den Kauf des Wealth Management-Geschäfts der UBS in Österreich dazu.
Durch den Wachstumsschub und die positive Entwicklung an den Finanzmärkten erhöhten sich die verwalteten Vermögen der Gruppe um 19 Prozent auf 285,8 Milliarden Franken. LGT Private Banking verfügte dabei über verwaltete Vermögen von 207,5 Milliarden und LGT Capital Partners von 78,3 Milliarden.
Die LGT sei dynamisch in das Jahr 2022 gestartet, heisst es im Ausblick. Die Bank will mit ihrer Präsenz in wichtigen Märkten Europas, Asiens und im Mittleren Osten weiter profitabel wachsen. Dazu sei etwa in Tokio ein neuer Standort für das Wealth Management eröffnet worden und in Australien wurde der Vermögensverwalter Crestone Wealth Management übernommen. Zudem würden in Deutschland «verschiedene Optionen» geprüft, um dort die Präsenz auszubauen. (awp/mc/pg)