LLB-CEO Roland Matt. (Foto: LLB)
Vaduz – Die LLB-Gruppe hat wie bereits früher angekündigt wegen Sonderfaktoren weniger verdient als vor einem Jahr. Das Ergebnis wurde belastet unter anderen durch Rückstellungen im Zusammenhang mit der US-Steuerproblematik. Das operative Ergebnis liegt indes deutlich über dem Vorjahr. Für den Rest des Jahres sieht sich die Bank operativ gut unterwegs. Die LLB hatte am 18. Juli angekündigt, der Reingewinn werde im ersten Semester wegen Einmaleffekten noch rund 14 Mio CHF betragen verglichen mit 60,9 Mio im Vorjahr. Die definitiven Zahlen förderten nun einen Reingewinn von 13,6 Mio zu Tage. Bereinigt um Sondereffekte lag der Reingewinn mit 72 Mio 18,2% über dem Vorjahresbetrag.
Belastet wurde das Ergebnis von Einmalfaktoren im Umfang von insgesamt 58,4 Mio CHF. So fielen Wertberichtigungen in der Höhe von 14,3 Mio für die Vermögensverwaltungstochter Swisspartners sowie ausserordentlichen Abschreibungen auf Liegenschaften in Höhe von 9,6 Mio CHF im Zusammenhang mit der Schliessung der LLB (Schweiz) an. Zudem wurden Rückstellungen im Umfang von 31,2 Mio für eine mögliche Zahlung im US-Steuerstreit gebildet; Ende Juli erzielte das Institut einen Vergleich (Non-Prosecution Agreement) im Umfang von 23,8 Mio USD für die liechtensteinische Einheit der Bank mit den USA. Ein Vergleich mit der LLB (Schweiz) steht noch aus.
Die mit dem Non-Prosecution Agreement erzielte Lösung für die LLB Vaduz sei durch Rückstellungen der LLB-Gruppe von insgesamt 47,4 Mio CHF gedeckt und werde die Erfolgsrechnung im zweiten Halbjahr nicht weiter belasten, teilte das Institut mit.
Operative Leistung deutlich gesteigert
Die operative Leistung vermochte die Bank wie ebenfalls früher gemeldet deutlich zu steigern. Der Geschäftsertrag verbesserte sich um 35,2% auf 279,9 Mio CHF. Dabei verminderte sich der Erfolg des Zinsengeschäfts um 30,3% auf 68,7 Mio während der Erfolg aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft um 3,5% auf 106,7 Mio zulegte. Der Handelserfolg wiederum stieg auf 37,7 Mio von 5,1 Mio.
Deutlich höhere Aufwände
Der Geschäftsaufwand legte ebenfalls deutlich um 89% auf 261,2 Mio CHF. Dabei nahm der Personalaufwand um 19,0% auf 90,1 Mio zu. Wird allerdings eine einmaligen Aufwandminderung aufgrund des Primatwechsels der LLB-Vorsorgestiftung im Vorjahr sowie die Rückstellungen für Restrukturierungen im laufenden Jahr ausgeklammert, sank er um 7,8%. Der Sachaufwand stieg aufgrund der erwähnten Sonderfaktoren auf 137,6 Mio von 44,6 Mio.
Cost/Income-Ratio verschlechtert sich
Die Cost/Income-Ratio verschlechterte sich somit auf 70,2% nach 57,8% im Vorjahr. Mittelfristig strebt die Bank einen Wert von 55-60% an.
Die verwalteten Vermögen stiegen um +1% auf 50,5 Mrd. Beim Nettoneugeld verzeichnete die Bank einen Abfluss von 210 Mio. Dabei vermochten Zuflüsse in den Onshore- sowie in den Wachstumsmärkten die restrukturierungsbedingen Abflüsse in den traditionellen Cross-Border-Märkten nicht zu kompensieren.
Zum Ausblick auf das zweite Halbjahr 2013 hält CEO Roland Matt in der Mitteilung fest: «Die LLB-Gruppe verfolgt in einem anspruchsvollen Umfeld ehrgeizige Ziele. Wir sind operativ gut unterwegs und die Umsetzung unserer strategischen Initiativen verläuft planmässig.» (awp/mc/pg)