LLB nimmt Wertberichtigung von 49 Mio CHF vor
LLB-CEO Josef Fehr.
Vaduz – Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) nimmt eine Einzelwertberichtigung eines Lombardkredites in der vollen Höhe von 49 Mio CHF vor. Der Schritt sei vor dem Hintergrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds und der volatilen Finanzmärkte notwendig geworden. Unter der Annahme unveränderter Marktverhältnisse führe diese Wertberichtigung dazu, dass die LLB-Gruppe neu ein Jahresresultat 2011 «deutlich» unter dem Vorjahreswert erwartet. An der Börse zeigen sich die Anleger enttäuscht über die Wertberichtigung; die Aktie verliert in einem schwachen Markt markant.
Wie die Bank am Donnerstag mitteilte, sei aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass kein weiterer, ausserordentlicher Wertberichtigungsbedarf auf den Kundenforderungen besteht. Die Qualität des Kreditportfolios der LLB-Gruppe sei «unverändert hoch». Zur Jahresmitte hätten die Forderungen gegenüber Banken 41% des Portfolios bestritten. Das Kredit-Exposure gegenüber Banken aus den PIIGS-Staaten sei mit 0,15% des Banken-Portfolios «unwesentlich».
Zudem sei die Liquidität der Bankenforderungen im ersten Halbjahr 2011 weiter erhöht worden. 98% der Bankforderungen sind so gemäss Mitteilung innerhalb eines Jahres fällig. Der Anteil der Fälligkeiten zwischen drei und zwölf Monaten wurde auf 32% erhöht. Weiter sind 84% der Kundenausleihungen Hypothekarforderungen. Im Durchschnitt belaufe sich die Belehnung der hypothekarisch gedeckten Sicherheiten auf rund die Hälfte der Schätzwerte.
Anleger enttäuscht
An der Börse zeigen sich die Anleger enttäuscht vom Wertberichtigungsbedarf und den entsprechenden Auswirkungen auf das Ergebnis. «Dass die LLB eine Wertberichtigung auf einem Lombardkredit vornehmen muss, ist enttäuschend», heisst es denn auch in einem Kommentar der Zürcher Kantonalbank. Bereits in den letzten drei Jahren seien jeweils im zweiten Halbjahr regelmässig «Einzelfälle» aufgetaucht, wird weiter kritisiert. Bis kurz nach 09.30 Uhr verliert die LLB-Aktie um 10,4% auf 48,00 CHF und liegt damit auf Tagestief. Das Volumen beläuft sich auf rund drei Viertel eines durchschnittlichen Tagesumsatzes. Der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, sinkt um 1,8%. (awp/mc/upd/ps)