LLB steigert 2016 Ertrag und Gewinn – Höhere Dividende
Vaduz – Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) hat im Geschäftsjahr 2016 Ertrag und Gewinn gesteigert. Allerdings musste das Liechtensteiner Bankhaus erneut einen Abfluss von Kundengeldern hinnehmen. Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich die Gruppe indes zuversichtlich. Ausserdem wird für 2016 eine höhere Dividende ausgeschüttet. Die stark ins Börsenjahr gestartete LLB-Aktie steht am Dienstag dennoch leicht unter Druck.
Negativzinsen, volatile Finanzmärkte und die zunehmende Regulierung hätten Banken 2016 vor Herausforderungen gestellt, schreibt die LLB in ihrem Communiqué vom Dienstag. Dennoch habe die LLB-Gruppe unter diesen Voraussetzungen «ein erfreuliches Konzernergebnis» erwirtschaftet. So stellte sich der Konzerngewinn bei 103,9 Mio CHF ein, was einer Steigerung um rund 20% entspricht.
Der Geschäftsertrag kletterte derweil um rund 19% auf 371,7 Mio. Diese Ergebnisse hatte die Bank zusammen mit den wichtigsten Kennzahlen bereits im Januar gemeldet und nun mit der Veröffentlichung der definitiven Resultate bestätigt.
Vor diesem Hintergrund schlägt der Verwaltungsrat eine höhere Dividende vor. So sollen 1,70 CHF pro LLB-Aktie ausgeschüttet werden nach 1,60 CHF im Vorjahr. Zudem beantragt der Verwaltungsrat, die bisherigen Inhaberaktien mit einem Nennwert von je 5 CHF in Namenaktien mit demselben Nennwert umzutauschen. Die Umwandlung ist für Ende Mai geplant.
Zinserfolg verbessert
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft stieg insbesondere dank höherer Kundenausleihungen und Hypothekarforderungen um 4,2% auf 138,1 Mio CHF. Einen Rückgang verzeichnete dagegen der Erfolg aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft (-2,6% auf 145,7 Mio). Die Unsicherheit an den Finanzmärkten hätte zu einer Zurückhaltung der Kunden bei Börsentransaktionen geführt, hiess es.
Im Handelsgeschäft wiederum resultierte ein Erfolg von 55,9 Mio, verglichen mit 33,1 Mio im Vorjahr. Grund dafür ist vor allem der Beitrag aus dem Geschäft mit Zinsswaps (+14,1 Mio CHF vs. -10,1 Mio 2015).
Höhere Kosten
Der Geschäftsaufwand stieg um fast 17% auf 258,2 Mio. Der Personalaufwand nahm dabei gegenüber dem Vorjahr um 17,1 Mio auf 140,8 Mio zu. Als Grund nennt die Bank unter anderem den Stellenausbau sowie Abgrenzungen für variable Vergütungen. Die Cost-Income Ratio bildete sich derweil auf 62,8% von 69,5% zurück.
In den Heimmärkten sowie in den Wachstumsmärkten habe man erfreuliche Netto-Neugeld-Zuflüsse verzeichnet, während sich die Abflüsse in den traditionellen Märkten verlangsamten hätten, hiess es weiter. Insgesamt verzeichnete das Institut jedoch einen Abfluss von Kundengeldern: Er betrug netto 65 Mio CHF. Im Vorjahr hatten Kunden bereits Gelder in der Höhe von 206 Mio abgezogen. Die Kundenvermögen lagen per Ende Jahr bei 46,4 Mrd CHF, verglichen mit 45,6 Mrd Ende 2015.
Die Kundenausleihungen stiegen um 5% auf rekordhohe 11,5 Mrd. Die Tier 1 Ratio lag zum Jahresende bei 21% (2015: 20,6%).
Solides Jahresergebnis erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr geht die Gruppe von einem anhaltend anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld aus. Derweil soll die Umsetzung der Strategie «StepUp2020» mit hoher Dynamik fortgesetzt werden. Die LLB wolle organisch, aber auch durch Akquisitionen wachsen, sagte CEO Roland Matt an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich.
Unter anderem durch mehr Kundenberater soll das organischen Wachstum in der Schweiz, Liechtenstein und Österreich forciert werden. Zukäufe wolle man vor allem in diesen Heimmärkten tätigen. Alles in allem zeigte sich das Management zuversichtlich und erwartet, dass die Bank auch 2017 ein solides Konzernergebnis erwirtschaften wird.
Die wenige liquide LLB-Aktie büsst am Nachmittag 0,6% ein und damit etwas deutlicher als der am SPI gemessene Gesamtmarkt. Der Titel ist allerdings relativ stark ins Börsenjahr 2017 gestartet: Aktuell steht ein Plus von rund 18% zu Buche. Die ZKB stuft das Geschäftsergebnis als «qualitativ gut» ein. (awp/mc/upd/ps)