Vaduz – Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) hat im zurückliegenden Jahr einen höheren Gewinn erzielt. Die Aktionäre können sich daher auch über eine höhere Dividende freuen.
Der Geschäftsertrag stieg um 5,6 Prozent auf 503,2 Millionen Franken, wie die Bank am Montag mitteilte. Unter dem Strich verbliebt ein um 8,4 Prozent höherer Reingewinn von 149,4 Millionen Franken.
Aufgrund des guten Ergebnisses schlägt der Verwaltungsrat eine um 20 Rappen höhere Dividende von 2,50 Franken vor. Das Land Liechtenstein als Hauptaktionär erhält derweil eine Ausschüttung, inklusive Steuern und Abgaben, von 52,8 Millionen Franken.
Handelsgeschäft legt deutlich zu
Am stärksten stieg der Erfolg im Handelsgeschäft. Das Plus fiel mit 72,4 Prozent auf 136,1 Millionen Franken sehr deutlich aus. Aufgrund von Swapgeschäften im Rahmen der Treasury-Aktivitäten habe sich ein Grossteil der positiven Effekts des Zinsanstieges auf das Handelsgeschäft verlagert, schreibt die Bank als Begründung.
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft sank leicht auf 152,2 Millionen Franken (-1,1%). Den Rückgang führt die Bank auf das Ende der Negativzinsen und höhere Zinsen auf Kundeneinlagen zurück. Im übrigen Zinsgeschäft seien die Erträge gestiegen.
Der Erfolg aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft verringerte sich um 9,7 Prozent auf 210,9 Millionen Franken. Hauptgrund sei die erwartete performancebedingte Abnahme im Kommissionsgeschäft gewesen.
Das Geschäftsvolumen, das bei der LLB Kundenvermögen plus Kundenausleihungen umfasst, kam bei 98,4 Milliarden Franken zu liegen, was einem Rückgang um 6,9 Prozent entspricht. Während die Kundenausleihungen leicht zulegen konnten, sanken die Kundenvermögen aufgrund der Verwerfungen an den Finanzmärkten um 8,7 Prozent auf 83,9 Milliarden Franken. Der Bank flossen im zurückliegenden Jahr Netto-Neugelder im Umfang von 3,6 Milliarden Franken zu, etwa halb so viel wie im Vorjahr. Wachstum gab es dabei in allen Marktdivisionen und Buchungszentren, heisst es weiter.
Kosten steigen
Die Kosten legten zu. Der Geschäftsaufwand erhöhte sich um 4,9 Prozent auf 328,2 Millionen Franken. Vor allem der Sachaufwand (+15,1%) legte überproportional zu. Grund hierfür seien vor allem Investitionen in die Digitalisierung gewesen. Der Personalaufwand stieg trotz rund 60 neuen Vollzeitstellen nur um 3,2 Prozent.
Da der Aufwand weniger stark als die Erträge anstieg, verbesserte sich das Kosten-Ertrags-Verhältnis weiter auf 64,0 Prozent nach 65,8 Prozent im Vorjahr.
Auf das laufende Geschäftsjahr blick die Bank wegen der anhaltend grossen globalen Unsicherheiten vorsichtig optimistisch. «Wir sind zuversichtlich, dass wir mit unserem diversifizierten Geschäftsmodell auf einem robusten und nachhaltigen Wachstumskurs bleiben», lässt sich Group CEO Gabriel Brenna in der Mitteilung zitieren. Konkrete Zielgrössen nannte die Bank in der Mitteilung nicht.
Zwei neue Verwaltungsräte
VR-Vizepräsidentin Gabriela Nagel-Jungo und Verwaltungsrat Urs Leinhäuser haben die im Landesbank-Gesetz festgelegte Amtsdauerbeschränkung für Veraltungsräte erreicht. Folglich werden sie an der nächsten Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl antreten. Für die Nachfolge hat der Verwaltungsrat die liechtensteinisch-schweizerische Doppelbürgerin Nicole Brunhart und den Schweizer Christian Wiesendanger vorgeschlagen.
Brunhart arbeitet als Head of Transformation in der Geschäftsleitung bei einer europäischen Fondsvertriebsplattform in Zürich. Sie bringe langjährige Erfahrung in der Strategieberatung und im Asset Management wie auch in Nachhaltigkeitsthemen mit. Leinhäuser verfüge über langjährige, globale Erfahrung im Bereich Wealth Management und kenne das Schweizer Wealth-Management-Geschäft gut, heisst es weiter. (awp/mc/pg)