Vaduz – Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) hat im ersten Halbjahr 2021 deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Erfolgreich war sie auch in der Akquisition neuer Kundengelder. Für das Gesamtjahr wird weiterhin ein «solides» Konzernergebnis erwartet.
Der Geschäftsertrag nahm in der Berichtsperiode um 10,2 Prozent auf 231,8 Millionen Franken zu, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich resultierte ein Konzerngewinn von 71,1 Millionen und damit 18,2 Prozent mehr als im Vorjahr.
Sprudelnde Kommissionen
Besonders im Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft konnte die LLB-Gruppe zulegen. Die Erträge verbesserten sich insgesamt um 9,2 Prozent auf 108,6 Millionen.
Dagegen verminderte sich der Erfolg aus dem Zinsengeschäft aufgrund des Negativzinsumfelds insgesamt um 2,8 Prozent auf 76,6 Millionen. Während im ersten Halbjahr 2020 infolge der erhöhten Risikovorsorge noch erwartete Kreditverluste von 13,8 Millionen gebildet worden waren, wurden im gleichen Zeitraum des laufenden Jahres 1,0 Millionen zugunsten der Erfolgsrechnung aufgelöst.
Rückläufig war auch das Ergebnis im Kundenhandel, der im ersten Semester des letzten Jahres überdurchschnittlich von der höheren Handelsaktivität aus den Marktturbulenzen profitiert hatte. Der Erfolg nahm um 19,2 Prozent auf 37,6 Millionen ab.
Um 5,3 Prozent auf 150,7 Millioen Franken gestiegen ist derweil der Geschäftsaufwand. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) verbesserte sich somit auf 65,1 Prozent von 65,5 Prozent im Vorjahr. Damit erfüllt die Bank das in der Wachstumsstrategie «SetUp2020» gesetzte Ziel einer Cost-Income-Ratio von unter 65 Prozent knapp nicht.
Netto-Neugeld mehr als verdoppelt
Positiv entwickelte sich das Netto-Neugeld, das den Angaben zufolge von allen drei Marktdivisionen und Buchungszentren getragen wurde. Der Zufluss belief sich im ersten Halbjahr auf 2,7 Milliarden Franken, was mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr ist.
Das Geschäftsvolumen, das bei der LLB Kundenvermögen plus Kundenausleihungen umfasst, erreichte Ende Juni 101,9 Milliarden Franken und lag damit 9,7 Prozent über dem Stand von Ende 2020. Die Kundenvermögen stiegen dabei auf 88,3 Milliarden von 79,7 Milliarden per Ende 2020.
Bei den Kundenausleihen resultierte im ersten Halbjahr ein Plus von 2,2 Prozent auf 13,5 Milliarden Franken.
Zum Ausblick schreibt die Bank, dass das Umfeld angespannt bleibe. Trotzdem sei die LLB-Gruppe für das Gesamtjahr 2021 zuversichtlich und strebe für das Gesamtjahr erneut ein «solides» Geschäftsergebnis an. (awp/mc/ps)