LLB wächst und steigert den Gewinn im ersten Halbjahr
Vaduz – Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) ist im ersten Halbjahr gewachsen und hat mehr verdient als im Vorjahr. Dies gelang trotz Investitionen, die im Rahmen des neuen Strategieprogramms «ACT-26» insbesondere in die Digitalisierung des Geschäfts fliessen.
Den Gewinn steigerte die LLB in der ersten Jahreshälfte um 6,8 Prozent auf 75,9 Millionen Franken, wie das Institut am Mittwoch bekanntgab. Dabei sei die Gruppe in allen Marktdivisionen gewachsen und habe die operative Leistung verbessert.
Der Geschäftsertrag legte konkret um 4,4 Prozent auf 241,9 Millionen Franken zu. Im Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft stieg der Erfolg der Gruppe um 3,8 Prozent auf 112,7 Millionen Franken, vor allem dank höherer Durchschnittsvolumen bei den Kundenvermögen.
Derweil kletterte der Erfolg aus dem Handelsgeschäft aufgrund der gesteigerten Kundenaktivität und eines höheren Beitrags aus dem Treasury-Bereich gar um 42 Prozent auf 53,2 Millionen Franken. Im Zinsengeschäft verringerte sich dagegen der Erfolg vor den erwarteten Kreditverlusten um 4,2 Prozent auf 73,4 Millionen. Dabei sei die Risikovorsorge bei den Krediten leicht um 3,4 Millionen erhöht worden.
Gestiegene Kosten
Die Umsetzung der neuen Strategie kostet Geld, und das liess den Geschäftsaufwand der LLB in der Berichtsperiode um 2,5 Prozent auf 154,5 Millionen Franken ansteigen. Dank des wachsenden Kostenbewusstseins und der gestiegenen Effizienz habe sich das Kosten/Ertrags-Verhältnis (Cost/Income-Ratio) um 2,3 Prozentpunkte auf 62,8 Prozent verbessert, schrieb die LLB weiter.
Das positive Wachstumsmomentum habe sich im ersten Halbjahr 2022 weitergezogen, sowohl bei den Neugeldzuflüssen als auch bei den Kundenausleihungen. So wurden 2,5 Milliarden Franken an Netto-Neugeld generiert. Das war aber 8,7 Prozent weniger als im Vorjahr.
Das Geschäftsvolumen, das bei der LLB Kundenvermögen plus Kundenausleihungen umfasst, erreichte Ende Juni 98,4 Milliarden Franken und lag damit 6,9 Prozent unter dem Stand von Ende 2021. Zwar stiegen die Kundenausleihungen an, aufgrund erheblicher Marktkorrekturen sanken aber die Kundenvermögen um deutliche 8,4 Prozent.
Bereits am Dienstag hat die Bank Linth, welche die LLB in der ersten Jahreshälfte vollständig übernommen hatte, Zahlen zum ersten Halbjahr vorgelegt. Sie wies einen um gut 6 Prozent tieferen Geschäftsertrag von 44,7 Millionen Franken und zugleich aber einen dank tieferen Kosten um 12 Prozent auf 15,8 Millionen gestiegenen Gewinn aus. Die Dekotierung der Bank-Linth-Aktien soll an der Schweizer Börse SIX demnächst vonstattengehen.
Zum Ausblick schreibt die LLB, dass das Umfeld angespannt bleibe. Dennoch zeigt sich die Gruppe zuversichtlich, für das Gesamtjahr 2022 ein solides Ergebnis zu erreichen. (awp/mc/pg)