Berlin – Anleger, die mit einer Investition in US-Aktien liebäugeln, dies aber bisher nicht getan haben, schauen seit Ende letzten Jahres neidisch auf die Kursexplosion an den Börsen in den USA. Seit der Wahl und dem Amtsantritt Donald Trumps sind die Aktienkurse in den USA trotz vieler gegenteiliger Voraussagen teilweise stark gestiegen.
Besonders profitierten dabei die Werte von Banken, da sie von den angekündigten laxeren Vorschriften im Finanzsektor profitieren. Auch Werte von Unternehmen aus der Industrie konnten angesichts der versprochenen riesigen Investitionen in die Infrastruktur und des Abbaus staatlicher Vorgaben kräftig zulegen. Dass die Rüstungsindustrie zu Recht Gewinne verbuchte, zeigt eindeutig der jüngste Waffendeal mit Saudi Arabien, der den US-Firmen gigantische Umsätze verspricht. Über einen Zeitraum von zehn Jahren soll das Land demnach Waffen im Wert von etwa 350 Milliarden Dollar aus den USA kaufen. Von daher taten viele Investoren gut daran, Ende letzten Jahres bei US-Aktien einzusteigen.
Finanzderivate für höhere Renditen bei höheren Risiken
Gerade für internationale Anleger ist es dabei unerheblich, wie sie dies taten: Ob in Aktienwerte einzelner Unternehmen, Index-Fonds oder Finanzkontrakte investiert wurde, bei der richtigen Strategie sprudelten bei vielen Anlagemöglichkeiten die Gewinne. Im Gegensatz zum Aktienkauf haben Finanzderivate den Vorteil, dass sich mit dem Einsatz höhere Renditen erzielen lassen. Anleger, die sich mit allgemeinen Finanzmarktdaten, dem Börsenumfeld und der Branche potentieller Kandidaten genauer befassen, steigern so ihre Chancen darauf, erfolgreich per CFD Handel zu spekulieren. Inzwischen kann jeder Investor hervorragend online die Geschäfte tätigen, was den Handel enorm vereinfacht und hilft, wertvolle Zeit zu sparen.
US-Markt in Seitwärtsbewegung
Ob sich der Anleger aber weiterhin verstärkt im US-Markt engagieren sollte, ist zumindest zweifelhaft. Seit einiger Zeit mehreren sich die Anzeichen, dass es sich bei den starken Kursgewinnen nicht um den Beginn eines neuen Börsenbooms handelt. Die größten Gewinne gab es in dem Zeitraum von der US-Wahl im November bis Anfang März diesen Jahres. In der Zeit konnte der Dow Jones um die 3’000 Punkte zulegen. Doch seitdem befindet er sich eher in einer Seitwärtsbewegung und es ist kaum noch die Rede von großen Sprüngen.
Dies kann auch an den teils enttäuschenden Kerndaten der US-Wirtschaft liegen. So erreichte das US-Handelsdefizit neue Höchststände und auch die jüngsten Arbeitsmarktdaten enttäuschten. Der Rückzug aus dem Klimaabkommen hat ebenfalls für ein negatives Grundrauschen bei den Kommentaren gesorgt. Zwar werden US-Unternehmen durch die laxeren Umweltvorschriften Kosten für die Investition in umweltschützende Produktion abgenommen, was sie im internationalen Vergleich wettbewerbsfähiger macht. Gleichzeitig verlieren sie so jedoch leicht den Anschluss an moderne, umweltschonende Fertigungstechniken, was ihnen langfristig schaden dürfte. Ähnlich sieht es mit den von Trump immer wieder angekündigten protektionistischen Maßnahmen gegen andere Staaten aus: Hohe Zölle auf günstigere oder schlichtweg bessere Produkte aus diesen Ländern verteuern sich und die US-Wirtschaft wird vor den Exporten geschützt. Langfristig wirkt sich dieser Schutz jedoch ebenfalls fatal aus, da auf diese Weise Wettbewerbsdruck und -kraft im Land nachlassen.
Währungsrisiken beachten
Bei einer Investition in US-Werte sind auch die Währungskurse zu bedenken. Ein niedriger Dollarkurs mag für US-Unternehmen positiv erscheinen, da er ihre Exporte verbilligt und Importe gleichzeitig verteuert. Für ausländische Investoren aber ist er ein zweischneidiges Schwert. In letzter Zeit hat der Dollar gegen den Euro an Wert verloren, was sich belastend auf den Rücktauschkurs der US-Aktien auswirkt. Solange sich eine durchdachte Wirtschaftspolitik, die der US-Wirtschaft einen neuen, nachhaltigen Schwung verleiht, nicht abzeichnet, sollten Anleger deshalb aus diversen Gründen vorsichtig sein. (Option/mc/hfu)