London – Die Londoner Börse hat im vergangenen Jahr die Querelen um die geplatzte Fusion mit der Deutschen Börse verdaut und Umsatz und Gewinne deutlich gesteigert. Dazu trugen neue Produkte, Übernahmen und ein insgesamt gutes Kapitalmarktumfeld bei. Für die weiteren Aussichten zeigte sich Interimschef und Finanzvorstand David Warren zuversichtlich. Auch die Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden komme voran.
Der Umsatz stieg um 17 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden britische Pfund (gut 2 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. das bereinigte operative Ergebnis verbesserte sich um knapp ein Fünftel auf 812 Millionen Pfund. Beide Zahlen lagen etwas unter den Erwartungen der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten. Unter dem Strich verdiente die Londoner Börse mit 505 Millionen Pfund deutlich mehr als im Vorjahr, als 152 Millionen Pfund erreicht wurden.
Dritter Fusionsanlauf mit Deutscher Börse gescheitert
Im vergangenen März war eine Fusion zwischen Deutscher und Londoner Börse an den Kartellbehörden gescheitert, es war der dritte Anlauf gewesen. Das Votum der Briten zum Austritt aus der Europäischen Union hatte das im Februar 2016 angekündigte Milliarden-Projekt zusätzlich erschwert. Ende November war dann der Chef der Londoner Börse Xavier Rolet mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. (awp/mc/ps)