LUKB 2015 mit leicht tieferem Konzerngewinn
Daniel Salzmann, CEO der Luzerner Kantonalbank. (Foto: LUKB)
Luzern – Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat im vergangenen Geschäftsjahr 2015 den Druck auf das Zinsenergebnis durch das Negativzinszumfeld zu spüren bekommen. Unter dem Strich resultierte allerdings nur ein leichter Gewinnrückgang zum Vorjahr. Die Aktionäre sollen eine Ausschüttung in Vorjahreshöhe von 11 CHF in Form einer Nennwertrückzahlung erhalten.
Der nach der neuen Rechnungslegungsregeln berechnete Geschäftserfolg belief sich im vergangenen Jahr auf 204,2 Mio CHF, was einem Rückgang um 3,8% entspricht, wie die LUKB am Dienstag mitteilte. Der Konzerngewinn lag mit 180,1 Mio CHF noch um 0,9% unter dem Vorjahreswert. Insgesamt habe die Bank damit ein «besseres operatives Resultat erzielt, als nach dem Entscheid der Nationalbank vom 15. Januar 2015 befürchtet», wird LUKB-CEO Daniel Salzmann zitiert.
Gestiegene Absicherungskosten
Im Zinsenergebnis (-5,3% auf 303,6 Mio CHF) hinterliess der SNB-Entscheid zur Einführung von Negativzinsen allerdings deutliche Spuren. Diese verteuerten insbesondere die Absicherungskosten gegen steigende Zinsen stark, was zu einem gestiegenen Zinsaufwand führte. Etwas abgeschwächt wurde der Effekt durch einen tieferen Wertberichtigungsbedarf für die Kredite.
Aber auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verdiente die Bank weniger als noch im Vorjahr (-1,7% auf 82,7 Mio CHF). Dagegen konnte die LUKB von der höheren Volatilität an den Devisenmärkten seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die SNB profitieren und den Erfolg im Handelsgeschäft um 7,7% auf 22,5 Mio CH erhöhen.
Leicht höhere Kosten
Weiterhin diszipliniert zeigte sich die Bank auf der Kostenseite. Der Geschäftsaufwand lag um 0,6% über dem Vorjahr bei 206,6 Mio CHF. Grund war ein höherer Sachaufwand – der Personalaufwand konnte dagegen bei einem leicht rückläufigen Mitarbeiterbestand auf dem Vorjahreswert gehalten werden. Die Cost-Income Ratio fiel allerdings mit 47,8% etwas schlechter aus als im Vorjahr (45,5%), sie blieb allerdings weiterhin unter dem selbstgesetzten Ziel von 50%.
Mit den Resultaten hat die LUKB leicht unter den Erwartungen des ZKB-Aktienresearch abgeschnitten. Analyst Michael Kunz hatte die Bruttoerträge bei 434 Mio CHF erwartet und den Reingewinn bei 181 Mio CHF.
Schnelles Hypothekarwachstum
Im Ausleihungsgeschäft war die Kantonalbank wieder schnell unterwegs: Die Kundenausleihungen wuchsen um 5,1% auf 25,5 Mrd CHF. Im Geschäft mit Hypotheken, die den weitaus grössten Teil der Ausleihungen ausmachen, betrug das Plus sogar 5,2%.
Etwas langsamer nahmen die von der Kantonalbank verwalteten Kundenvermögen zu, die 2,5% auf 26,8 Mrd CHF zulegten. Dabei flossen der Bank neue Kundengelder in Höhe von 668 Mio CHF zu – dem stand laut Mitteilung eine negative Performance von 14 Mio CHF gegenüber.
Unveränderter Gewinn 2016 erwartet
Insgesamt habe die LUKB die finanziellen Langfristziele der Strategieperiode 2011 bis 2015 erfüllt, bilanziert die Kantonalbank. Die Gesamtkapital-Ratio nach Basel III liege mit 16,1% im Zielband von 14% und 18%. Zudem habe die Bank in der Periode 2011 bis 2015 einen kumulierten Unternehmensgewinn von 893 Mio CHF erwirtschaftet – das Ziel lag bei 890 Mio CHF. Ihre neuen strategische Ziele für den Zeitraum 2016 bis 2020 hatte die Bank im vergangenen Dezember vorgestellt.
Im laufenden Geschäftsjahr 2016 geht die Bank von einem Jahresgewinn aus, der «ungefähr auf dem Niveau von 2015 liegen wird». Zwar rechne man mit einer «Fortsetzung der Erholung des Zinsengeschäfts und mit Volumenwachstum in allen Geschäftsfeldern. Gleichzeitig werde das grosse Projektportfolio der Bank die Kosten – zumindest temporär – ansteigen lassen. «Alles in allem rechnen wir damit, dass sich diese beiden Effekte weitgehend neutralisieren werden.» (awp/mc/pg)