Luzern – Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat im ersten Quartal 2023 den Konzerngewinn erhöht. Zudem hat das Staatsinstitut angesichts der Bankturbulenzen in der Schweiz deutlich mehr Kundengelder anziehen können als noch in der Vorjahresperiode.
Für die ersten drei Monate weist die LUKB einen um 10 Prozent höheren Konzerngewinn von 61,2 Millionen Franken aus, wie sie am Donnerstag mitteilte. Sie profitierte dabei allerdings von einer tieferen Reservenbildung als noch im Vorjahr. Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung legte mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 70,2 Millionen Franken nur leicht zu.
Unterschiedliche Ertragsentwicklung
Der Geschäftsertrag lag mit 150,0 Millionen um 2,7 Prozent über dem Vorjahr, wobei sich die verschiedenen Ertragskomponenten allerdings unterschiedlich entwickelten. In ihrem wichtigsten Geschäftsbereich, dem Zinsengeschäft, resultiert ein um 0,7 Prozent höherer Erfolg von 96,3 Millionen Franken.
Dagegen verzeichnete die Bank im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft einen Rückgang um 6,7 Prozent auf 29,5 Millionen Franken. Sie begründet dies mit den zum Vorjahr tieferen Durchschnittsbeständen in den Wertschriftendepots der Kunden, was tiefere Erträge nach sich gezogen habe. Im Handelsgeschäft sprang der Erfolg dagegen um knapp 55 Prozent auf 20,5 Millionen Franken.
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich mit einem Plus von 1,7 Prozent auf 67,6 Millionen Franken weniger stark als der Ertrag. Während die Personalkosten leicht anstiegen, konnte das Institut den Sachaufwand leicht senken. Die Cost-Income-Ratio lag per Ende des Quartals bei 44,7 Prozent und damit auf dem Niveau des Vorjahres 2022.
Starker Geldzufluss
Derweil verzeichnete die LUKB im ersten Quartal einen Nettoneugeldzufluss von 547 Millionen Franken, fast ein Drittel mehr als noch in der gleichen Vorjahresperiode. Die betreuten Kundenvermögen erhöhten sich im Vergleich zum Ende des Jahres um 2,6 Prozent auf 36,9 Milliarden Franken.
Zum deutlichen Geldzufluss hätten zum einen die attraktiven Zinssätze auf den Sparkonten beigetragen, heisst es in der Mitteilung. Aber auch die CS-Krise dürfte dazu beigetragen haben: Die LUKB habe auch «Zuflüsse aufgrund der Turbulenzen auf dem Schweizer Finanzmarkt» gesehen, hält die Bank fest.
Die Bilanzsumme der Kantonalbank kletterte in den ersten drei Monaten auf 59,1 Milliarden Franken. Schnell unterwegs war die LUKB dabei im Hypothekarmarkt: Die Hypothekarforderungen nahmen im Vergleich zum Stand von Ende 2022 um 2,2 Prozent auf 35,4 Milliarden zu.
Ausblick unverändert
An ihrem Ausblick für das Gesamtjahr hält die Bank derweil fest. Weiterhin strebt sie einen Konzerngewinn von «über 235 Millionen Franken» (2022: 226,6 Millionen) an. Voraussetzung sei dabei, dass die Wirtschaft in der Schweiz und im Marktgebiet der LUKB nicht von «schwerwiegenden Ereignissen» tangiert sein würden, die heute noch nicht absehbar seien. (awp/mc/ps)