Luzern – Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 die Erträge und die Gewinnzahlen gesteigert. Das Staatsinstitut zeigt sich nun erneut etwas zuversichtlicher für das Gesamtjahr als noch nach dem ersten Semester. Zudem hat die Bank neue Strategieziele definiert.
Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung verbesserte sich von Januar bis September um 2,2 Prozent auf 181,0 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte ein Konzerngewinn von 158,7 Millionen Franken, das waren 4,5 Prozent mehr als in der gleichen Vorjahresperiode.
Zinsengeschäft legt zu
Die Kantonalbank konnte in fast allen Ertragskomponenten mehr verdienen. In der wichtigsten Sparte, dem Zinsengeschäft, legte die Bank um 3,4 Prozent auf 272,1 Millionen Franken zu. Darin enthalten sind auch etwas höhere Wertberichtigungen für potenzielle Kreditausfälle.
Steigern konnte die Bank die Erträge auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+4,2 Prozent auf 77,2 Millionen) und im Handelsgeschäft (+53,1 Prozent auf 36,6 Millionen). Dagegen muss die Bank wegen Corona-bedingten Kursverlusten auf Finanzanlagen im Frühjahr 2020 einen Rückgang des übrigen ordentlichen Erfolgs auf 2,2 Millionen Franken (Vorjahr: 15,0 Millionen Fr.) hinnehmen.
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich derweil um 4,9 Prozent auf 187,1 Millionen Franken. Haupttreiber für diese Steigerung war laut den Angaben ein gegenüber Ende 2019 um 13 Pensen höherer Personalbestand und höhere Ferien- und Überzeitsalden infolge Corona. Die Cost-Income-Ratio belief sich per Ende des Quartals auf 46,8 Prozent (Mitte 2020: 47,7%).
Schnelles Hypothekarwachstum
Die Bilanzsumme der LUKB belief sich per Ende September auf 47,9 Milliarden Franken, entsprechend einem Anstieg um 12,7 Prozent seit Ende 2019. Das Wachstum der Ausleihungen belief sich auf 5,5 Prozent auf insgesamt 34,5 Milliarden Franken, der Hauptteil davon entfiel auf Hypothekarforderungen (+4,7 Prozent). Dabei habe die LUKB das Kreditgeschäft vor allem mit Gesellschaften weiter ausgebaut, die dem Kollektiv-Anlage-Gesetz (KAG) unterstellt sind.
Derweil verzeichnete die LUKB in den ersten neun Monaten einen deutlich über dem Vorjahr liegenden Nettoneugeldzufluss von 1,316 Milliarden Franken (VJ 640 Millionen) aus. Die von der LUKB betreuten Kundenvermögen beliefen sich per Ende September auf 31,7 Milliarden Franken.
Den Konzerngewinn 2020 erwartet die LUKB nun «im Rahmen des Vorjahresergebnisses von 205 Millionen Franken», Damit ist sie etwas zuversichtlicher als noch bei Publikation des Halbjahresresultats: Im August war sie noch von einem Resultat im «obersten Bereich der ausgewiesenen Gewinnzahlen von 2016 bis 2019» ausgegangen oder 187 bis 205 Millionen ausgegangen.
Neue Strategieziele
Wie angekündigt hat die LUKB auch Ziele für die neue Strategieperiode formuliert. Dabei wolle man auf die zwei Kernthemen Wachstum und Effizienz fokussieren, heisst es in der Mitteilung.
In der Periode 2021 bis 2025 will die Kantonalbank dabei einen kumulierten Unternehmensgewinn zwischen 1’025 und 1’100 Millionen Franken erzielen (Ziel 2016-2020: 950 Mio). Die Cost-Income-Ratio soll unverändert maximal 50 Prozent betragen. Ausserdem strebt sie eine unveränderte Gesamtkapital-Ratio zwischen 14 und 18 Prozent an.
Für die Stossrichtung «Immobilien und Wohnen» hat die LUKB einen «ersten Umsetzungsschritt» realisiert, wie es weiter heisst: Sie hat per Montag eine 30-Prozent-Beteiligung an der Fundamenta Holding Group (FGH) in Zug erworben. Nun wolle die Bank zusammen mit der FGH ihr Angebot für professionelle Immobilien-Investoren gezielt weiterentwickeln, heisst es weiter. (awp/mc/ps)